BECKHOFF BK3000 Benutzerhandbuch

Seite 27

Advertising
background image

PROFIBUS-Koppler BK3xx0 im PROFIBUS-DP

BK3xxx/LC3100

27


Sync - und Freeze Mode

Zusätzlich zu dem Teilnehmer bezogenen Nutzdatenverkehr, der automa-
tisch vom DPM1 abgewickelt wird, besteht für die DP - Master die Möglich-
keit, Steuerkommandos an einen, eine Gruppe oder an alle DP - Slaves
gleichzeitig zu senden. Diese Steuerkommandos werden als Multicast
Funktionen übertragen. Mit diesen Steuerkommandos können die Sync -
und Freeze - Betriebsarten zur Synchronisation der DP - Slaves vorgege-
ben werden. Sie ermöglichen eine ereignisgesteuerte Synchronisation der
DP - Slaves. Die DP - Slaves beginnen den Sync - Mode, wenn sie vom
zugeordneten DP - Master ein Sync - Steuerkommando empfangen. In
diesem Betriebszustand werden bei allen adressierten DP - Slaves die
Ausgänge auf den momentanen Zustand eingefroren. Bei den folgenden
Nutzdatenübertragungen werden die Ausgangsdaten bei den DP - Slaves
gespeichert, die Ausgangszustände bleiben jedoch unverändert. Beim
Empfang des nächsten Sync - Steuerkommandos vom Master werden die
gespeicherten Ausgangsdaten an die Ausgänge durchgeschaltet. Mit ei-
nem Unsync - Steuerkommando kann der Benutzer den Sync - Betrieb
beenden.

Analog dazu bewirkt ein Freeze - Steuerkommando den Freeze - Mode der
angesprochenen DP - Slaves. In dieser Betriebsart werden die Zustände
der Eingänge auf den momentanen Wert eingefroren. Die Eingangsdaten
werden erst dann wieder aktualisiert, wenn der DP - Master das nächste
Freeze - Steuerkommando an die betroffenen Geräte gesendet hat. Mit
einem Unfreeze - Steuerkommando wird der Freeze - Betrieb beendet.

Systemverhalten

Um eine weitgehende Geräteaustauschbarkeit zu erreichen, wurde bei
PROFIBUS-DP auch das Systemverhalten standardisiert. Es wird im we-
sentlichen durch den Betriebszustand des DPM1 bestimmt. Dieser kann
entweder lokal oder über den Bus vom Projektierungs - Gerät gesteuert
werden. Es werden folgende drei Hauptzustände unterschieden:

Betriebsarten

Stop

Es findet kein Datenverkehr zwischen dem DPM1 und den DP -
Slaves statt. Der Buskoppler spricht die Busklemmen nur einmal
nach dem Einschalten der Versorgungsspannung an. Danach
nicht wieder.(keine der I/O - LEDs leuchtet)

Clear

Der DPM1 liest die Eingangsinformationen der DP - Slaves, und
hält die Ausgänge der DP - Slaves im
sicheren Zustand.(Abhängig von der Reaktion auf Feldbusfehler
leuchtet die grüne I/O-LED und werden die Ausgänge gesetzt)

Operate

Der DPM1 befindet sich in der Datentransferphase. In einem
zyklischen Datenverkehr werden die Eingänge von den DP -
Slaves gelesen und die Ausgangsinformationen an die DP - Sla-
ves übertragen. (Die grüne I/O-LED leuchtet)


Der DPM1 sendet seinen lokalen Status in einem konfigurierbaren Zeitin-
tervall mit einem Multicast - Kommando zyklisch an alle ihm zugeordneten
DP – Slaves. Die Systemreaktion nach dem Auftreten eines Fehlers in der
Datentransferphase des DPM1, wie z. B. Ausfall eines DP - Slaves, wird
durch den Betriebsparameter "Auto - Clear" bestimmt. Wurde dieser Pa-
rameter auf „True“ gesetzt, dann schaltet der DPM1 die Ausgänge aller
zugehörigen DP - Slaves in den sicheren Zustand sobald ein DP - Slave
nicht mehr bereit für die Nutzdatenübertragung ist. Danach wechselt der
DPM1 in den Clear - Zustand. Ist dieser Parameter = „False“, dann ver-
bleibt der DPM1 auch im Fehlerfall im Operate - Zustand und der Anwen-
der kann die Systemreaktion selbst bestimmen.

Datenverkehr zwischen
DPM1 und den DP - Slaves

Der Datenverkehr zwischen dem DPM1 und den ihm zugeordneten DP -
Slaves wird in einer festgelegten immer wiederkehrenden Reihenfolge
automatisch durch den DPM1 abgewickelt. Bei der Projektierung des Bus-
systems legt der Anwender die Zugehörigkeit eines DP - Slaves zum
DPM1 fest. Weiterhin wird definiert, welche DP - Slaves in den zyklischen
Nutzdatenverkehr aufgenommen oder ausgenommen werden sollen.

Advertising
Dieses Handbuch ist für die folgenden Produkte bezogen werden: