Das medium: stecker und kabel – BECKHOFF BK3000 Benutzerhandbuch
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PROFIBUS-Koppler BK3xx0 im PROFIBUS-DP
BK3xxx/LC3100
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Das Medium: Stecker und Kabel
Die Physik der Übertragung
Kabelbedingte Störungen
Die physikalische Datenübertragung ist in der PROFIBUS - Norm definiert.
Siehe PROFIBUS Schicht 1 (Physical Layer).
Der Einsatzbereich eines Feldbus - Systems wird wesentlich durch die
Wahl des Übertragungs- Mediums und der physikalischen Busschnittstelle
bestimmt. Neben den Anforderungen an die Übertragungssicherheit sind
die Aufwendungen für Beschaffung und Installation des Buskabels von
entscheidender Bedeutung. Die PROFIBUS - Norm sieht daher verschie-
dene Ausprägungen der Übertragungstechnik unter Beibehaltung eines
einheitlichen Busprotokolls vor.
Kabelgebundene Übertragung: Diese Version, gemäß dem US-Standard
EIA RS-485, wurde als Grundversion für Anwendungen im Bereich der
Fertigungstechnik, Gebäudeleittechnik und Antriebstechnik festgelegt. Es
wird ein verdrilltes Kupferkabel mit einem Leiterpaar verwendet. Die Ab-
schirmung kann in Abhängigkeit des beabsichtigten Einsatzgebietes (EMV
- Gesichtspunkte beachten) entfallen.
Es stehen zwei Leitungstypen mit unterschiedlichen Höchstleitungslängen
zur Verfügung, siehe Tabelle „RS485“. Die PIN – Belegung am Steckverb-
inder und die Verdrahtung ist im Bild dargestellt. Beachten Sie die beson-
deren Anforderungen an das Datenkabel bei Baudraten von mehr als
1,5MBaud. Das richtige Kabel ist Grundvoraussetzung für den störungs-
freien Betrieb es Bussystems. Bei der Verwendung des „normalen“
1,5MBaud-Kabels kann es durch Reflexionen und zu großer Dämpfung zu
erstaunlichen Phänomenen kommen. Das kann sein: eine beliebige Station
ist ohne Verbindung und durch Abziehen der benachbarten Station nimmt
diese die Verbindung wieder auf. Oder es kommt zu Übertragungsfehlern,
wenn ein bestimmtes Bitmuster übertragen wird. Das kann bedeuten, das
der Profibus ohne Funktion der Anlage störungsfrei arbeitet und nach dem
Hochlauf zufällig Busfehler meldet. Die Reduzierung der Baudrate (< 93.75
kBaud) beseitigt das geschilderte Fehlerverhalten.
Führt die Verringerung der Baudrate nicht zur Beseitigung des Fehlers,
liegt in häufigen Fällen ein Verdrahtungsfehler vor. Die beiden Datenleitun-
gen sind an einem oder mehreren Steckern gedreht oder die Abschlußwi-
derstände sind nicht eingeschaltet oder an falschen Stellen aktiviert.
BK3500 Profibus Koppler
mit LWL Anschluß
Lichtwellen Leiter: Für Anwendungen in stark störbehafteter Umgebung,
sowie zur Vergrößerung der Reichweite bei hohen Übertragungsgeschwin-
digkeiten, wurde in der PNO die Spezifikation einer auf Lichtwellenleitern
basierenden Übertragungstechnik erarbeitet. Bei Einsatz des Beckhoff
Profibus Buskoppler mit LWL Anschluß (BK3500) lassen sich optische
Profibus-Netze in Ringtechnologie (optischer Einfaserring mit Plastik-
Lichtwellenleiter) aufbauen. Als Kopfstation eines Profibus-LWL Rings wird
ein Koordinator benötigt (z.B. OZD Profi der Fa. Hirschmann). Die maxima-
le Anzahl der Stationen in einem Profibus LWL-Ring ist abhägig von der
Baudrate. Bei 1.5 MBaud sind maximal 10 Stationen in einem Ring zuläs-
sig. Zwischen zweier Stationen ist eine minimale und maximale LWL-
Länge einzuhalten (1-25 m). Die Baudrate des Profibus-Netzes ist über
DIP-Schalter auf dem BK3500 einzustellen. Weitere Daten finden sie in der
u.a. Tabelle.