Meinberg TCR LANTIME Benutzerhandbuch

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Die automatische Verstärkungsregelung des Empfängers ermöglicht die Decodierung
von modulierten IRIG-Signalen mit einer Amplitude von 600 mVss bis 8 Vss. Der
potentialfreie Eingang der Karte kann über einen Jumper wahlweise mit einer
Impedanz von 50 Ohm, 600 Ohm oder ca. 5 kOhm abgeschlossen werden.

Die unmodulierten oder ‘DC Level Shift’ Zeitcodes werden der Karte über die Pins
21c und 22c auf der 64 poligen VG Leiste zugeführt. Die galvanische Trennung
dieses Empfangszweiges erfolgt über einen Optokoppler.

Ausgangsseitig stehen zwei konfigurierbare serielle Schnittstellen ( RS-232 oder
optional 1 x RS485 ), ein Sekunden- und Minutenimpuls ( PPS / PPM ), sowie ein
DCF77 Simulationsausgang mit TTL-Pegel zur Verfügung. Außerdem sind drei
Festfrequenzausgänge mit 100 kHz, 1 MHz, und 10 MHz, die aus dem nachgeführten
Hauptoszillator ( TCXO oder OCXO ) abgeleitet werden, mit TTL-Pegel verfügbar.

Das Mikroprozessorsystem der Karte ist mit einem Bootstrap-Loader und einem
Flash-EPROM Speicher ausgestattet. Hierdurch können Software Updates mit dem
Meinberg Programm ‘mbgflash.exe’ über die serielle Schnittstelle COM0 geladen
werden.

Funktion

Die empfangenen IRIG-Codes werden zur Synchronisation der Softwareuhr, der

batteriegepufferten Echtzeituhr, und des Hauptoszillators der TCR510 verwendet.
Jedes empfangene Telegramm wird einer Konsistenzprüfung unterzogen. Bei
Erkennung eines Telegrammfehlers schaltet die Systemuhr in den Freilaufbetrieb. Mit
Ausnahme der Codes AFNOR-NFS87500 und IEEE1344 enthalten IRIG-Codes kein
vollständiges Datum, sondern nur die Tagesnummer innerhalb des laufenden Jahres
( 1...366 ). Daher muß das im seriellen Zeittelegramm ausgegebene Datum aus der
batteriegepufferten Echtzeituhr ergänzt werden. Das Datum der Echtzeituhr wird
minütlich mit dem Jahrestag des empfangenen IRIG-Codes verglichen. Wird hierbei
eine Abweichung festgestellt, signalisiert die Uhr den Freilaufbetrieb, jedoch wird die
Systemzeitbasis weiterhin mit dem empfangenen IRIG-Signal synchronisiert. Die
Ausgabe des DCF-Codes wird bei Erkennung eines falschen Datums in der
Systemuhr unterdrückt. Das Datum sowie die Uhrzeit der Echtzeituhr können mit
einem Meinberg Standard-Zeittelegramm über die serielle Schnittstelle COM0 gesetzt
werden. Die empfangene IRIG-Zeit kann von der TCR510 in UTC umgerechnet
werden, sofern die IRIG-Telegramme keine Zeitzonenwechsel enthalten. Näheres
hierzu findet sich im Kapitel 'UTC-Offset' der Online Dokumentation der
mitgelieferten Software.

Die IRIG-Telegramme enthalten keine Ankündigungsbits für einen
Zeitzonenwechsel ( Sommer/ Winterzeit ) oder für das Einfügen
einer Schaltsekunde. Daher werden Zeitzonenwechsel von der
TCR510 mit einer Verzögerung von einer Sekunde ausgeführt.

Tritt eine Schaltsekunde auf wird die Systemuhr in zwei aufeinanderfolgenden
Sekunden auf die Sekunde Null gesetzt.

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