Meinberg SHSPZF LANTIME Benutzerhandbuch

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NTP-Timeserver LANTIME/SHS

Secure Hybrid System mit hochsicherer Zeitreferenz

Die Geräte der Meinberg LANTIME-Serie stellen über das Network Time

Protocol (NTP) eine hochgenaue Zeitreferenz in einem TCP/IP-Netzwerk zur
Verfügung (Stratum-1-Server). Die einzelnen LANTIME-Varianten unterscheiden
sich im Wesentlichen durch die verwendete Referenzzeit: Als Referenzzeitquelle
kann eine externe Funkuhr, ein eingebauter DCF77-, GPS- oder IRIG-Empfänger
oder auch eine DCF77/GPS-Kombination als Hybridempfänger eingesetzt werden.

Der LANTIME/SHS (Secure Hybrid System) verwendet als Referenzzeitquelle einen
Hybridempfänger, der gleichzeitig die Zeitinformationen von dem satellitengestützten
Global Positioning System (GPS) und einer frei laufenden Uhr, basierend auf der
PZF509. Im Normalbetrieb gibt der Hybridempfänger seine Zeitinformation an den
eingebauten NTP-Server weiter, der damit in der Lage ist, eine präzise Referenzzeit
im Netzwerk zur Verfügung zu stellen.

Um zu verhindern, dass durch einen Fehler in einem der Empfänger oder durch
Manipulationsversuche eine falsche Zeit im Netzwerk verbreitet wird, ist der
Hybridempfänger aus zwei unabhängigen Standard-Baugruppen aufgebaut: Sowohl
der Satellitenempfänger GPS167 als auch die frei laufende PZF509 besitzen jeweils
einen eigenen hochwertigen Quarzoszillator, der es ermöglicht, einen
Empfangsausfall von einigen Tagen zu überbrücken.

Die beiden Funkuhren liefern aus unabhängigen Zeitquellen Zeittelegramme und
Sekundenimpulse mit sehr hoher Genauigkeit. Sowohl die Sekundenimpulse als auch
die Zeittelegramme werden miteinander verglichen. Überschreitet die bei diesem
Vergleich festgestellte Zeitabweichung ein einstellbares Limit von einigen
Millisekunden oder liefert einer der Empfänger gar kein Zeittelegramm, wird die
Ausgabe von Zeitinformationen an den NTP Server unterbunden. Damit ist
sichergestellt, dass der NTP Server des LANTIME/SHS im Fehlerfall keine falsche
Referenzzeit verbreiten kann.

Die beiden Uhren-Module sind zusammen mit einem Einplatinenrechner und einem
Netzteil in einen 19"-Baugruppenträger integriert. Alle nötigen Einstellungen können
menügeführt über die vier Taster und das 4-zeilige LC-Display in der Frontplatte
vorgenommen werden. Ein Störmelde-Ausgang ermöglicht über einen Schaltkontakt
eine Alarmierung im Fehlerfall.

Auf dem Einplatinenrechner läuft ein Linux System, das beim Booten aus einer
Flashdisk ins RAM geladen wird. Das Linux System unterstützt neben NTP auch
weitere Netzwerkprotokolle wie HTTP(s), FTP, SSH und Telnet. Dadurch besteht die
Möglichkeit einer Fernkonfiguration bzw. Statusabfrage über das Netzwerk, z.B. mit
einem beliebigen WEB Browser. Der Zugang über das Netzwerk kann wahlweise
auch deaktiviert werden.

Statusänderungen der Uhrenmodule, Fehler und andere wichtige Ereignisse werden
entweder auf dem lokalen Linux System oder auf einem externen SYSLOG-Server

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