Meinberg SHSPZF LANTIME Benutzerhandbuch

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seit langem öffentliche NTP-Timeserver zur Verfügung. Diese haben immer mehr mit
"bösen" Clients zu kämpfen, durch die die Verfügbarkeit des Dienstes in Frage
gestellt wird. Es wurden bereits besondere Vorkehrungen getroffen, um die Gefahr
einzudämmen. Dave Mills, der "Erfinder" von NTP, arbeitet mit der USNO
zusammen und hat in der NTP-Newsgroup auf diese Tatsache hingewiesen.

Network Time Protocol (NTP)

NTP ist ein allgemeines Verfahren zur Synchronisation von Rechneruhren in

lokalen und globalen Netzwerken. Das Grundprinzip, Version 1 [Mills88], wurde
bereits 1988 als RFC (Request For Comments) veröffentlicht. Erfahrungen aus der
praktischen Anwendung im Internet wurden in Version 2 [Mills89] eingebracht. Das
Programmpaket NTP ist eine Implementierung der aktuellen Version 4 [Mills90],
basierend auf der Spezifikation RFC-1305 von1990 (im Verzeichnis doc/NOTES).
Das Paket ist frei kopierbar und unterliegt den Copyright Bedingungen.

Die Arbeitsweise von NTP unterscheidet sich grundsätzlich von den meisten anderen
Protokollen. NTP synchronisiert nicht einfach alle beliebigen Uhren untereinander,
sondern bildet eine Hierarchie von Zeitservern und Clients. Eine Hierarchieebene
wird als stratum bezeichnet, wobei Stratum-1 die höchste Ebene darstellt (das
LANTIME ist ein Stratum-1-Server). Zeitserver dieser Ebene synchronisieren sich
auf eine Referenzzeitquelle, das können z. B. Funkuhren, GPS-Empfänger oder
Modem-Zeitdienste sein. Stratum-1-Server stellen ihre Zeit mehreren Clients im Netz
zur Verfügung, die als Stratum-2 bezeichnet werden.

Ausgehend von einer oder mehreren Referenzzeiten kann durch NTP eine hohe
Synchronisationsgenauigkeit realisiert werden. Jeder Rechner synchronisiert sich mit
bis zu 3 gewichteten Zeitquellen, wobei ausgefeilte Mechanismen den Abgleich der
Systemzeit mit anderen Rechnern im Netz sowie ein Nachregeln der eigenen
Systemuhr ermöglichen. Abhängig von der Jitter-Charakteristik der Zeitquellen und
der Lokalisierung des einzelnen Rechners im Netzwerk wird eine Zeitgenauigkeit von
128 ms, häufig besser als 50 ms, erreicht.

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