Profibus dp-kommunikation, Dataexchange - zyklischer datenaustausch, Prozessdaten, prozessabbild – BECKHOFF BK3xx0 Benutzerhandbuch
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Hinweise zur Dokumentation
Feldbuskomponenten
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5. PROFIBUS DP-Kommunikation
DataExchange - Zyklischer Datenaustausch
Prozessdaten, Prozessabbild
Der Buskoppler verfügt über unterschiedliche Speicherbereiche, die eine Größe von je 256 Worten besitzen. Über
die Telegramme des Lightbus kann gezielt auf beliebige Speicherzellen zugegriffen werden. Zwei relevante Bereiche
des Speichers lassen sich durch das Control- und Statusbyte im Lightbus-Telegramm unterscheiden und getrennt
ansprechen. Der Wert im Control- und Statusbyte für das Anstoßen eines Buskoppler-Updates ist 0x10, das
Datenbyte muss dafür die Konstante 80hex enthalten. Danach ist der Zugriff auf die Daten im Buskoppler möglich.
Das Control- und Statusbyte enthält dazu den Wert 0x30. Mit einem Zugriff können 2 Byte geschrieben und
gleichzeitig 2 Byte gelesen werden. Ein exakte Beschreibung findet in den folgenden Kapiteln statt.
Der Buskoppler ermittelt nach dem Einschalten die Konfiguration der gesteckten Ein-/Ausgangsklemmen. Die
Zuordnung zwischen den physikalischen Steckplätzen der Ein-/Ausgangskanäle und den Adressen des
Prozessabbildes wird vom Buskoppler automatisch durchgeführt.
Der Buskoppler erstellt eine interne Zuordnungsliste in der die Ein-/Ausgangskanäle eine bestimmte Position im
Prozessabbild des Buskopplers besitzen. Unterschieden wird hier nach Ein- und Ausgängen und nach bitweise
orientierter (digitale) und byteweise orientierter (analoge, bzw. komplexe) Signalverarbeitung.
Es werden zwei Gruppen mit jeweils nur Ein- und nur Ausgängen gebildet. In einer Gruppe befinden sich unter der
niedrigsten Adresse die byteorientierten Kanäle in aufsteigender Reihenfolge und daran anschließend die
bitorientierten Kanäle.
Digitale Signale (bitorientiert)
Die digitalen Signale sind bitorientiert. Das heißt, jedem Kanal ist ein Bit im Prozessabbild zugeordnet. Der
Buskoppler erstellt einen Speicherbereich mit den aktuellen Eingangsbits und sorgt nach dem Updatebefehl für das
sofortige Herausschreiben der Bits eines zweiten (Ausgangs-) Speicherbereiches, der für die Ausgangskanäle
zuständig ist.
Die exakte Zuordnung der Ein- und Ausgangskanäle zum Prozessabbild der Steuerung wird im Anhang in einem
Beispiel ausführlich erläutert.
Analoge Signale (byteorientiert)
Die Verarbeitung der analogen Signale ist grundsätzlich byteorientiert. Die analogen Ein- und Ausgangswerte werden
in einer Zweibytedarstellung im Speicher abgelegt. Die Werte werden in SIGNED INTEGER dargestellt. Der
Zahlenwert 0 steht für den Ein-/Ausgangswert 0 V, 0 mA oder 4 mA. Der Maximalwert des Ein-/Ausgangswertes wird
in der Standardeinstellung durch 0x7FFF wiedergegeben. Die Zwischenwerte sind entsprechend proportional
zueinander. Der Bereich mit einer Auflösung von 15 Bit wird nicht mit jeder Ein- oder Ausgangsstufe realisiert. Bei
einer tatsächlichen Auflösung von 12 Bit sind die letzten 3 Bit für Ausgänge ohne Wirkung und für Eingänge werden
sie als 0 gelesen. Des weiteren besitzt jeder Kanal ein Kontroll- und Statusbyte. Das Control- und Statusbyte ist das
höchstwertige Byte im höherwertigen Wort. Ein analoger Kanal wird mit 4 Byte im Prozessabbild dargestellt, von
denen 3 Byte benutzt werden. Im BK3000 und BK4000 werden nur 2 Byte pro analogen Kanal im Prozessabbild des
entsprechenden Bussystems belegt. Durch Konfiguration von Buskoppler und Busklemmen können Sie auch die
Control- und Statusbytes der Busklemmen einblenden.
Sondersignale und Schnittstelle
Der Buskoppler unterstützt Busklemmen mit weiteren Schnittstellen, wie RS232, RS485, Inkremental-Encoder oder
andere. Diese Signale können wie die oben genannten analogen Signale betrachtet werden. Teilweise ist für die
Sondersignale eine Bitbreite von 16 nicht ausreichend. Der Buskoppler kann jede Bytebreite unterstützen. Bei den
Zugriffen auf diese Werte beachten Sie bitte die Sicherstellung der Datenkonsistenz. Das heißt, zwischen den
Zugriffen keinen Updatebefehl absetzen, und den Buskoppler nicht in die Betriebsart Freilaufend schalten.