Apple Logic Express 8 Benutzerhandbuch

Seite 924

Advertising
background image

924

Kapitel 36

Umgang mit Latenzen von Plug-Ins

Beispiel: Gehen Sie von einem einfachen Song aus, der mit Bass, Gitarre, Gesang und
Schlagzeugspuren arrangiert wurde. Die Bassspur sei durch einen Audio-Kanalzug
geroutet, der einen Effekt enthält, welcher 10 ms (Millisekunden) Latenz erzeugt. Alle
Gitarrenspuren seien auf einen Ausspielweg (auf ein Aux-Objekt) geroutet, in dem
mehrere Effekte kombiniert sind. Die Summe der Latenzen in diesem Aux-Objekt sei
30 ms. Der Gesang sei über einen anderen Ausspielweg mit Effekten versehen, in dem
Effekte mit insgesamt 15 ms Latenz berechnet werden. Das Schlagzeug sei direkt auf
den Ausgang geroutet, ganz ohne Effekte. Würden die Latenzen nicht kompensiert
werden, würde die Schlagzeugspur den Gitarrenspuren um 30 ms vorauseilen. Die
Bassspur wäre gegenüber den Gitarrenspuren um 20 ms vorgezogen, würde aber
um 10 ms hinter dem Schlagzeug zurückbleiben. Und der Gesang würde 15 ms vor
der Gitarre, aber 15 ms nach dem Schlagzeug und 5 ms nach dem Bass erklingen.
Mit diesem Timing käme keine Freude auf.

Wenn die „Kompensierung“ auf „Alles“ eingestellt ist, würde Logic Express die Bassspur
um 10 ms nach vorne verschieben, sodass dieser synchron mit dem Schlagzeug spielt.
Logic Express würde zudem beide Audiosignalströme um 30 ms verzögern, damit diese
zu den Gitarrenspuren synchronisiert werden. Der Ausspielweg (Aux-Kanal), auf den
der Gesang geroutet ist, würde um 15 ms verzögert werden, damit die Synchronisation
zu Schlagzeug und Gitarren gewährleistet ist. Das heißt also, dass die Verzögerung von
15 ms auf 30 ms erhöht wird. Die für jeden Audiodatenstrom erforderlichen Berechnun-
gen werden automatisch präzise im Hintergrund ausgeführt.

Wie Sie der Tabelle entnehmen können, wird das gesamte Ausgangssignal effektiv um
30 Millisekunden verzögert, um den größten Anteil der Latenz auszugleichen. Dieser
rührt von den Effekten in Aux 1 her, wo die Gitarren bearbeitet werden. Im Ganzen
ergibt sich ein perfektes Austarieren aller Spuren, die auf den Ausgang geroutet wer-
den, und dazu die Vermeidung aller durch Plug-Ins bedingten Verzögerungen, unab-
hängig davon, wo im Signalweg diese eingeschleift werden.

Spur

Unkompensiert

Kompensiert

Bass (mit direkt in den Audio-
Kanalzug eingeschleiftem Effekt)

10 ms Verzögerung

10 ms

→ (Audiokanal), dann ← 30 ms

(Ausgangskanal)

Gitarren (zu Ausspielweg 1
geroutet)

30 ms Verzögerung

Keine Änderung

Schlagzeug (auf den Ausgang
geroutet)

Keine Verzögerung

30 ms

← (Ausgangskanal)

Gesang (zu Ausspielweg 2
geroutet)

15 ms Verzögerung

15 Millisekunden

← (Ausspielweg 2)

Advertising