Kaskadenregelung, Kompressorsteuerung, Differentialregelung – Watlow EZ-ZONE RMC Benutzerhandbuch

Seite 148: Watlow ez-zone, Rmc-modul, Kapitel 7 eigenschaften

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Watlow EZ-ZONE

®

RMC-Modul

145

Kapitel 7 Eigenschaften

Sollwert

Zeit

Te

m

pe

ra

tu

r

Heizsystem mit Rampenfunktion

Temperatur fährt Sollwert mit definierter Geschwindigkeit an

Grad

pro Minute

Kaskadenregelung

Bei der Kaskadenregelung handelt es sich um eine Methode der

Temperaturregelung, bei der ein Regelkreis den Sollwert für ei-

nen anderen Regelkreis festlegt. Dadurch ist es möglich, die ge-

wünschte Prozess- oder Teiletemperatur schnell zu erreichen und

gleichzeitig die Gefahr eines Überschwingens zu minimieren. Die

Kaskadenfunktion dient zur Optimierung des Verhaltens thermi-

scher Systeme mit großen Verzögerungszeiten. Die Grafik auf der

nächsten Seite demonstriert die Wirkung unterschiedlicher Rege-

lungsarten in einem System mit großer Verzögerungszeit.

Kurve A zeigt den Verlauf der Prozesstemperatur eines Sy-

stems mit einem Regelkreis, dessen PID-Parameter so eingestellt

wurden, dass eine maximale Aufheizgeschwindigkeit erreicht

wird. Bedingt durch eine zu große Zufuhr von Wärmeenergie

tritt ein Überschwingen der Prozesstemperatur auf. Bei den

meisten Systemen mit großer Verzögerungszeit führt dies dazu,

dass eine akzeptable Annäherung an den Sollwert nicht erfolgt.

Kurve C repräsentiert den Verlauf der Prozesstemperatur eines

Systems mit einem Regelkreis, das so konfiguriert wurde, dass

ein Überschwingen minimiert wird. Dies führt zu unakzeptab-

len Aufheizgeschwindigkeiten von mehreren Stunden. Kurve

B schließlich zeigt den Verlauf der Prozesstemperatur in einem

System mit zwei Regelkreisen (Kaskadenregelung), in dem die

eingesetzte Energie so gesteuert wird, dass es zu einer optimalen

Aufheizgeschwindigkeit bei minimalem Überschwingen kommt.

Wie erwähnt verwendet die Kaskadenregelung zur Prozesssteue-

rung zwei Regelkreise, einen inneren und einen äußeren. Der

äußere Regelkreis (Analogeingang 2) überwacht die Prozess- bzw.

Produkttemperatur und vergleicht diese mit dem Sollwert des

geschlossenen Regelkreises. Das Ergebnis dieses Vergleichs, das

Abweichungssignal „äußerer Regelkreis“, wirkt über die PID-Ein-

stellungen im äußeren Kaskadenregelkreis, indem es ein prozen-

tuales Leistungsniveau für den äußeren Regelkreis erzeugt. Der

Sollwert für den inneren Regelkreis wird durch den Leistungs-

pegel des äußeren Regelkreises bestimmt. Der innere Regelkreis

(jeder Eingang) überwacht die Energiequelle (Heizen und Kühlen)

und vergleicht deren Werte mit dem vom äußeren Regelkreis er-

zeugten Sollwert für den inneren Regelkreis. Das Ergebnis dieses

Vergleichs, das Abweichungssignal „innerer Regelkreis“, wirkt

über die PID-Einstellungen im inneren Kaskadenregelkreis, in-

dem es einen Ausgangsleistungspegel zwischen-100 % und +100

% erzeugt. Bei einem positiven Wert wird die Funktion HEIZEN

aktiviert, bei einem negativen die Funktion KÜHLEN. Die von

den Energiequellen bereitgestellte Leistung wird von den gewähl-

ten Ausgängen weitergegeben.

Zeit

Temperatur

Kaskadenregelung

Kurve A (PID-Regelung)

Sollwert

Kurve B (Kaskadenregelung)

Kurve C (System mit einem Regelkreis)

Kaskadenregelung

Äußerer Regelkreis

Regelkreis 1 - PID

Regelkreis 2 - PID

Mathematische Funktion

Innerer
Regelkreis

Eingang 1

(Produk-

ttemperatur)

Eingang 2

(Energiequelle)

Remote-SP

-100 % = Unterer Bereich
+100 % = Oberer Bereich

dio

Kaskade

deaktivieren

Leistung

Quelle A

Geschlossener

Regelkreis SP

Quelle A

Quelle B

Quelle E

Ausgang

Quelle B

Quelle A

Startseite

Kühlleistung

0 bis 100 %

0 bis 100 %

Heizausgang

Kühlausgang

Der Mathematik-Funktionsausgang entspricht Quelle A, wenn Quelle E Falsch ist. Ist Quelle E Wahr,

wird die Kaskadenfunktion deaktiviert und der Mathematik-Funktionsausgang entspricht dem

PID-Regelkreis 1-Sollwert im geschlossenen Regelkreis.

Sollwert 1

Filter

Ober

er Ber

eich

Unter

er Ber

eich

Skalierung unten

Skalierung oben

Funktion

Kompressorsteuerung

Mit Hilfe der Kompressorfunktion kann bei Einsatz ei-

nes Kompressors der Verschleiß des Gerätes gemindert

und ein durch Kurzschluss hervorgerufener Ausfall

verhindert werden. Ein durch einen Regelungsausgang

gesteuertes 2-Wege-Ventil reguliert den Kühlungspro-

zess, während ein anderer Ausgang den Kompressor

an- bzw. abschaltet. Der Kompressor wird aber erst

dann zugeschaltet, wenn das Überschreiten des Aus-

gangsleistungswerts länger anhält, als im Parameter

‚Verzögerung Kompressoreinschaltung‘ festgelegt wur-

de. Genauso schaltet der Kompressor erst dann wieder

ab, wenn das Überschreiten des Ausgangsleistungs-

werts länger anhält, als im Parameter ‚Verzögerung

Kompressorabschaltung‘ festgelegt wurde.

0 % Kompressor EIN

Aus

Ein

100 %

2 %

0 %

-100 %

Verzögerung Kompressoreinschaltung = 45 Sekunden

Verzögerung Kompressorabschaltung = 20 Sekunden

2 % Kompressor AUS

Zeit in Sekunden

% Leistung

Heizen

Kühlen

Kompressor

Differentialregelung

Nach der Konfigurierung der entsprechenden Ein-

gänge und der zugehörigen internen Funktionen er-

möglicht die Differenzialregelung dem RMC, einen

Ausgang anhand des Unterschieds zwischen diesen

Analogeingängen anzusteuern.

Eingang 1

Eingang 2

Ausgang 1

Umgebungstemperatur

Glas-
Temperaturfühler

Glas-Heizung

Fenstergehäuse

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