Konfiguration und parametrierung modbus tcp, Modbus anwendungsprotokoll – Burkert Type 8640 Benutzerhandbuch
Seite 95

95
KonfigurationundParametrierung
ModbusTCP
18.
KONFIGURATION UND PARAMETRIERUNG
MODBUS TCP
18.1. Modbus Anwendungsprotokoll
Das Anwendungsprotokoll ist unabhängig von dem jeweils verwendeten Übertragungsmedium und nach dem
Client-Server-Prinzip organisiert. Mit dem Aussenden des Request-Telegramms initiiert der Client einen Dienst-
aufruf, der vom Server mit einem Response-Telegramm beantwortet wird. Request- und Response-Telegramm
enthalten Parameter und/oder Daten. Die Unterschiede zwischen dem Standard-Modbus-Telegramm und dem
Modbus-TCP-Telegramm sind in der folgenden Grafik dargestellt.
Während bei einer Standard-Modbus-Kommunikation zusätzlich zu Befehlscode und Daten noch die Slave-
Adresse und eine CRC-Prüfsumme übertragen wird, übernimmt diese Funktionen bei Modbus TCP das unterla-
gerte TCP-Protokoll.
Modbus-Telegramm bei serieller RS-232-/RS-485-Datenübertragung
Modbus-Telegramm bei TCP/IP-Datenübertragung
ADU
Modbus-TCP/IP-ADU
PDU
PDU
Slave-Adresse
MBAP Header
Befehlscode
Befehlscode
Daten
Daten
CRC-
Prüfsumme
Bild 65:
Unterschiede zwischen dem Standard-Modbus-Telegramm und dem Modbus-TCP-Telegramm
Am Beispiel eines „Read Discrete Input“-Kommandos werden nachfolgend die Interaktionen zwischen Client und
Server beschrieben:
Der Client fordert mit diesem Befehl das Lesen der digitalen Eingänge des Servers an. Der Befehlscode und die
Parameter werden im Request-Telegramm an den Server geschickt:
Beispiel Request-Telegramm
Funktionscode
1 Byte
2
Startadresse
2 Bytes
0 - 65535
Anzahl Eingänge 2 Bytes
1 - 2000
Hat der Server den Lesebefehl korrekt empfangen, dann werden die gewünschten Eingangsdaten im Response-
Telegramm an den Client übertragen.
Beispiel Response-Telegramm
Funktionscode
1 Byte
Anzahl
1 Byte
Eingangswerte
N Byte
N entspricht der Anzahl der Eingänge dividiert durch 8. Ist der Divisionsrest größer 0, dann wird N um eins erhöht
und die restlichen Bits werden im letzten Byte übertragen. Hierbei werden nicht benötigte Bits mit Nullen aufge-
füllt. Kann der Server die angeforderten Daten nicht bereitstellen, dann sendet er anstelle des Response-Tele-
gramms ein Error-Telegramm an den Client.
Typ 8640
deutsch