Unlegierter stahl – hilfsgase luft und stickstoff, Legierter stahl – hilfsgas stickstoff, Aluminium – hilfsgas stickstoff – Hypertherm HyIntensity Fiber Laser Rev.2 Benutzerhandbuch

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Konfiguration und BetrieB

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HyIntensity Fiber Laser

Betriebsanleitung – 807091 Revision 2

Bei der dritten Methode wird ein Seitenstrahl verwendet, um den Lochstechprozess zu steuern. Bei dieser

Methode bläst der Seitenstrahl das geschmolzene Metall weg, wenn es aus dem Loch austritt, und steuert auch die

Sauerstoffkonzentration bei der Reaktion mit dem geschmolzenen Stahl. Diese Methode ist schneller als die gepulste

Lochstech-Methode und bildet kleinere Löcher aus, d. h. es wird auch weniger Hitze auf das umgebende Material

übertragen. Dieser Prozess hängt sehr von Richtung und Druck des Seitenstrahls ab, es ist also ein genaues und

stabiles Zielen des Strahls erforderlich.
Die Schneidtabellen der CNC bieten Richtwerte für den Startpunkt bei einer bestimmten Materialstärke.

Unlegierter Stahl – Hilfsgase Luft und Stickstoff

Das Schneiden von unlegiertem Stahl mit Stickstoff als Hilfsgas ist ähnlich dem Schneiden von legiertem Stahl mit

Stickstoff als Hilfsgas (siehe nächster Abschnitt). Schneiden von unlegiertem Stahl mit Luft als Hilfsgas kann bei

dünnen Materialien (< 1 mm) angewandt werden. Die Luftdruckwerte liegen typisch zwischen denen für Sauerstoff

und Stickstoff üblichen Werten, und die entstehende Schnittkante ist ein bisschen rauer als bei Sauerstoff- oder

Stickstoff-Schneiden.

Legierter Stahl – Hilfsgas Stickstoff

Bei legiertem oder rostfreiem Stahl wird meistens Stickstoff als Hilfsgas unter hohem Druck eingesetzt, um eine

Schnittkante zu erhalten, die frei ist von Oxiden, die Korrosion verursachen würden. Typischerweise platziert man beim

Schneiden von legiertem Stahl den Laser-Brennpunkt zwischen die Mitte und den Boden der zu schneidenden Platte.

Der Druck des Hilfsgas ist normalerweise ziemlich hoch, d. h. von 10 bar für dünnere Bleche bis zu etwa 18 bar für

dickere Materialien. Die häufigsten Schnittdefekte beim Schneiden von legiertem Stahl sind einerseits die Bildung von

Plasma, das zur Fehlbildung des Schnitts führen kann, sowie ein festsitzender Bart sowohl auf dem Teil als auch auf

dem Skelett. Da ein Faserlaserstrahl enger fokussiert werden kann als die meisten CO

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-Laser, muss die Schnittfuge

breit genug gemacht werden, um einen ausreichenden Hilfsgasfluss zu ermöglichen, damit das geschmolzene Metall

ausgestoßen werden kann. Die Schneidtabellen der CNC können einen guten Startpunkt zur Optimierung der

Schneidprozesses vorschlagen.
Das Lochstechen von legiertem Stahl ist ziemlich einfach durch die Verwendung einer dem „Durchschießen“ von

unlegiertem Stahl ähnlichen Methode. Da jedoch ein träges Gas eingesetzt wird, gibt es kein Überbrennen des

umliegenden Materials, und die Materialtemperatur beeinträchtigt nicht den Schneidprozess. Der Hilfsgasdruck beim

Lochstechen liegt normalerweise unter dem beim Schneiden, um die Plasmabildung während des Lochstechens zu

verhindern. Wenn das Lochstechen abgeschlossen ist, ist normalerweise ein Kriechgangprozess notwendig, um die

richtige Schnittfugengeometrie zu erzeugen, andernfalls könnte der Schnitt instabil werden oder gar verloren gehen.

Aluminium – Hilfsgas Stickstoff

Das Laser-Schneiden von Aluminium ähnelt ziemlich dem Schneiden von legiertem Stahl, mit ein paar kleinen

Unterschieden. Da die Wärmeleitfähigkeit von Aluminium höher ist, müssen die Schnittgeschwindigkeiten für ein Material

gleicher Stärke niedriger sein. Außerdem ist der Bart normalerweise durch Anpassen der Schneidprozess-Parameter

schwerer zu verhindern. Durch das weiche Material Aluminium kann der Bart jedoch glücklicherweise leicht entfernt

werden. Hilfsgasdruck und Brennpunkt-Position ähneln denen bei legiertem Stahl.

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