Stimulation – ZOLL X Series Monitor Defibrillator Rev J Benutzerhandbuch

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Warnungen

9650-001355-08 Rev. J

X Series Bedienerhandbuch

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Stimulation

Kammerflimmern reagiert nicht auf Stimulation und erfordert eine sofortige Defibrillation.
Daher muss die Arrhythmie des Patienten sofort bestimmt werden, um ihm die angemessene
Therapie zukommen zu lassen. Befindet sich der Patient im Kammerflimmern und liegt nach
erfolgreicher Defibrillation ein Herzstillstand (Asystolie) vor, sollten Sie den Schrittmacher
verwenden.

Eine ventrikuläre oder supraventrikuläre Tachykardie kann durch Schrittmacherbehandlung
unterbrochen werden, jedoch ist die synchronisierte Kardioversion in einer Notfallsituation
oder bei einem Kreislaufkollaps schneller und sicherer.

Nach längerem Herzstillstand oder bei anderen Erkrankungszuständen mit Myokarddepression
kann eine pulslose elektrische Aktivität (PEA) auftreten. Eine Stimulation kann dann EKG-
Reaktionen ohne effektive mechanische Kontraktionen hervorrufen, was eine andere wirksame
Behandlung erforderlich macht.

Bei generalisierter Hypoxie, Myokardischämie, Toxizität von Herzmedikamenten,
Elektrolytverschiebungen und anderen kardialen Erkrankungen kann die Stimulation
unerwünschte Wiederholungsreaktionen, Tachykardie oder Kammerflimmern hervorrufen.

Stimulation neigt ungeachtet der angewandten Methode dazu, den Herzeigenrhythmus zu
inhibieren. Das plötzliche Abbrechen der Stimulation, vor allem bei hohen Frequenzen,
kann einen ventrikulären Stillstand verursachen und sollte vermieden werden.

Die vorübergehende nichtinvasive Stimulation kann Schmerzen unterschiedlicher Intensität
hervorrufen, die teilweise so stark sind, dass sich eine längere Stimulation bei
bewusstseinsklaren Patienten verbietet.

In ähnlicher Weise kann die unvermeidliche Kontraktion von Skelettmuskeln bei Schwerkranken
Probleme verursachen und dadurch die kontinuierliche Behandlung auf wenige Stunden
beschränken. Unter den Freihand-Therapieelektroden kommt es häufig zu Hautrötungen oder
Hyperämie. Dieser Effekt tritt in der Regel verstärkt an den Rändern der Elektroden auf.
Diese Rötungen sollten innerhalb von 72 Stunden weitgehend abklingen.

Bei der Stimulation von erwachsenen Patienten mit deutlich eingeschränkter Hautdurchblutung
wurden Verbrennungen unter der ventralen Elektrode beschrieben. In diesen Fällen sollte eine
längere Stimulation vermieden und die Haut unter den Elektroden regelmäßig kontrolliert werden.

Bei früheren Gerätemodellen konnte es bei bewusstlosen Patienten zu einer vorübergehenden
Hemmung der Spontanatmung kommen, wenn die ventrale Elektrode zu weit kaudal am
Abdomen platziert wurde.

Die Bestimmung der Stimulationsfrequenz kann durch Artefakte beeinträchtigt werden.
Weichen die für den Patienten angezeigten Puls- und Herzfrequenzen stark voneinander ab,
werden die externen Stimulationsimpulse möglicherweise nicht zum vorgesehenen
Zeitpunkt abgegeben.

Artefakte und EKG-Rauschen können die Zuverlässigkeit der R-Zacken-Erkennung und somit
die Herzfrequenzanzeige und die Stimulationsfrequenz im Bedarfs-Modus beeinträchtigen.
Der Patient muss während einer Stimulation immer engmaschig überwacht werden. Falls keine
zuverlässige EKG-Kurve erzielbar ist, empfiehlt sich die Verwendung des asynchronen
Stimulationsmodus.

Transkutane Stimulation ist nicht zur Behandlung von ventrikulärer Fibrillation (Kammerflimmern)
geeignet. Bei Kammerflimmern wird eine sofortige Defibrillation empfohlen.

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