Einführung – HEIDENHAIN TNC 640 (34059x-01) Benutzerhandbuch

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Programmieren: Drehbearbeitung

13.1 Dr

ehbearbeit

ung auf F

räsmasc

hinen (Sof

tw

ar

e-Option

50)

13.1 Drehbearbeitung auf

Fräsmaschinen (Software-
Option 50)

Einführung

Auf speziellen Fräsmaschinentypen ist es möglich sowohl
Fräsbearbeitungen, als auch Drehbearbeitungen auszuführen.
Dadurch können Werkstücke ohne Umspannen komplett auf einer
Maschine bearbeitet werden, selbst wenn komplexe Fräs- und
Drehbearbeitungen dazu notwendig sind.

Die Drehbearbeitung ist ein Zerspanungsverfahren bei dem sich das
Werkstück dreht und dadurch die Schnittbewegung ausführt. Ein fest
eingespanntes Werkzeug führt Zustell- und Vorschubbewegungen
aus. Drehbearbeitungen werden, abhängig von der
Bearbeitungsrichtung und Aufgabe, in verschiedene
Fertigungsverfahren unterteilt z.B. Längsdrehen, Plandrehen,
Stechdrehen oder Gewindedrehen. Die TNC bietet Ihnen für die
unterschiedlichen Fertigungsverfahren jeweils mehrere Zyklen: Siehe
Benutzer-Handbuch Zyklen, Kapitel „Drehen“.

An der TNC können Sie einfach innerhalb eines NC-Programms
zwischen Fräsbetrieb und Drehbetrieb wechseln. Während des
Drehbetriebs dient der Drehtisch als Drehspindel und die Frässpindel
mit dem Werkzeug steht fest. Dadurch lassen sich
rotationssymmetrische Konturen erzeugen. Der Bezugspunkt (Preset)
muss sich dazu im Zentrum der Drehspindel befinden.

Bei der Verwaltung von Drehwerkzeugen werden andere
geometrische Beschreibungen berücksichtigt, wie bei Fräs- oder
Bohrwerkzeugen. Beispielsweise ist eine Definition des
Schneidenradius notwendig, um eine Schneidenradiuskorrektur
ausführen zu können. Die TNC bietet hierfür eine spezielle
Werkzeugverwaltung für Drehwerkzeuge (siehe „Werkzeug-Daten”
auf Seite 425).

Für die Bearbeitung stehen unterschiedliche Zyklen zur Verfügung.
Diese können Sie auch mit zusätzlich angestellten Schwenkachsen
verwenden: Siehe “Angestellte Drehbearbeitung” auf Seite 435.

Die Anordnung der Achsen ist beim Drehen so festgelegt, dass die X-
Koordinaten den Durchmesser des Werkstückes beschreiben und die
Z-Koordinaten die Längspositionen.

Die Programmierung erfolgt also immer in der XZ-Koordinatenebene.
Welche Maschinenachsen für die eigentlichen Bewegungen benutzt
werden, ist von der jeweiligen Maschinen-Kinematik abhängig und
wird vom Maschinenhersteller festgelegt. So sind NC-Programme mit
Drehfunktionen weitgehend austauschbar und unabhängig vom
Maschinentyp.

+Z

+X

+Y

S2'

+C

+A

Z

X

C

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