Selbstoptimierung mit tru­tune, Vor der optimierung, Selbstoptimierung eines regelkreises – Watlow EZ-ZONE PM PID Benutzerhandbuch

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Integrierter Regler Watlow EZ-ZONE

®

PM

99

Kapitel 9 Leistungsmerkmale

Proportionalband Heizung bzw. Kühlung in 3°- bis

5°-Schritten an, bis es sich stabilisiert. Geben Sie dem

System zwischen den Veränderungen etwas Zeit, sich

zu stabilisieren.

4. Beobachten Sie nach Stabilisierung des Prozesses

die Heizleistung

[`h;Pr]

oder Kühlleistung

[`C;Pr]

(Betriebsmenü, Überwachungsmenü). Dieser Wert

sollte bei einer erlaubten Abweichung von ±2 %

ebenfalls stabil sein. Zu diesem Zeitpunkt sollte die

Prozesstemperatur ebenfalls stabil sein, aber sie

wird sich vor Erreichung des Sollwertes stabilisiert

haben. Durch den Integralanteil kann der Unterschied

zwischen dem Sollwert und dem aktuellen Prozesswert

beseitigt werden.

5. Beginnen Sie mit einem Integralanteil von 6 000

Minuten und geben Sie der Prozesstemperatur 10

Minuten Zeit, den Sollwert zu erreichen. Wird der

Sollwert nicht erreicht, halbieren Sie die Zeitvorgabe

und geben dem System wiederum 10 Minuten Zeit.

Sollte auch dies nicht zum Erfolg führen, halbieren

Sie die Minuteneinstellung alle 10 Minuten, bis

der Prozesswert dem Sollwert entspricht. Sollte der

Prozesswert instabil werden, ist die Einstellung

des Integralanteils zu klein. Erhöhen Sie die

Zeiteinstellung des Integralanteils, bis sich der

Prozess stabilisiert.

6. Erhöhen Sie den Differentialanteil auf 0,1.

Danach erhöhen Sie den Sollwert um 11 °C bis

17 °C. Überwachen Sie nun die Annäherung des

Prozesswertes an den Sollwert. Kommt es zu einem

Überschwingen des Prozesswertes, erhöhen Sie das

Differential auf 0,2 Minuten. Erhöhen Sie den Sollwert

um 11 °C bis 17 °C und beobachten Sie erneut die

Annäherung des Prozesswertes an den Sollwert.

Sollten Sie das Differential zu sehr erhöht haben,

kommt es zu einer sehr trägen Sollwertannäherung.

Verändern Sie die Einstellung so lange, bis der Sollwert

ohne Überschwingen und ohne Trägheit erreicht wird.

Weitere Informationen zur Selbstoptimierung und PID-

Kontrolle finden Sie unter ähnlichen Funktionsmerkmalen

in diesem Kapitel.

Selbstoptimierung mit TRU­TUNE+

®

Der adpative TRU-TUNE+

®

Algorithmus optimiert die

PID-Werte des Reglers, um die Regelung dynamischer

Prozesse zu verbessern. TRU-TUNE+

®

überwacht

den Prozesswert und passt die Regelungsparameter

auto matisch an, um den Prozess bei Sollwert- und

Laständerun gen am Sollwert zu halten. Im adaptiven

Regelungsmodus wird das geeignete Ausgangssignal

automatisch festgelegt und die Regelparameter werden

allmählich für optimale Reaktion und Stabilität ange-

passt. Die Funktion TRU-TUNE+

®

funktioniert nicht im

EIN-/AUS-Regelungsmodus.

Die bevorzugte und schnellste Methode zur Optimier-

ung eines Kreises ist es, zuerst eine anfängliche Einstel-

lung der Regelung vorzunehmen und dann mit dem

adaptiven Modus die Feinoptimierung durchzuführen.

Durch Einstellen des Regelungsmodus eines Reglers

auf Optimierung wird der zweistufige Prozess gestartet

(Siehe Hinweise zu Selbstoptimierung im gleichen Kapitel).

Diese abschätzende Optimierung bestimmt die erste,

rohe Einstellung der PID-Parameter. Danach schaltet der

Regelkreis automatisch in den adaptiven Modus und führt

die Feinoptimierung der PID-Parameter durch.

Sobald ein Prozesswert einen Sollwert eine angemes-

sene Zeit lang (d. h. ca. 30 Minuten für einen schnellen

und ungefähr 2 Stunden für einen langsameren Prozess)

eingehalten hat und keine weitere Optimierung der

PID-Parameter gewünscht oder benötigt wird, kann

TRU-TUNE+™ abgeschaltet werden. Allerdings kann

der Regler, wenn der adaptive Modus eingeschaltet

bleibt, automatisch auf Laständerungen reagieren und

unterschiedliche Regelungsmerkmale bei unterschied-

lichen Sollwerten bei Prozessen, die nicht durchgängig

linear sind, ausgleichen.

Sowie die PID-Parameter mithilfe des adaptiven

TRU-TUNE+™ Algorithmus festgelegt wurden, kann der

Prozess, falls er einmal abgeschaltet wird, im adaptiven

Regelungsmodus wieder angefahren werden.

Schalten Sie TRU-TUNE+™ mit TRU-TUNE+™

aktivieren

[t;tUn]

(Setup-Menü, Regelkreis-Menü) ein oder

aus.

Verwenden Sie TRU-TUNE+™ Band

[t;bnd]

(Setup-

Menü, Regelkreis-Menü), um den Bereich ober- und

unterhalb des Sollwertes festzulegen, in dem die adaptive

Optimierung ablaufen soll. Nur in dem unwahrscheinlich

Fall, dass der Regler mit automatischem TRU-TUNE+™

Band (0) nicht stabilisiert werden kann, sollte dieser

Parameter nachgestellt werden. Dies kann bei sehr

schnellen Prozessen auftreten. In diesem Fall sollte das

TRU-TUNE+™ Band auf einen großen Wert eingestellt

werden, z. B. 100.

Verwenden Sie TRU-TUNE+™ Verstärkung

[`t;gn]

(Setup-Menü, Regelkreis-Menü), um die Reaktionsge-

schwin digkeit der adaptiven Optimierungsrechnungen

einzustellen. Sechs Einstellungen von 1 (schnellste

Reaktion und größte Wahrscheinlichkeit des Überschwin-

gens, höchste Verstärkung) bis 6 (langsamste Reaktion

und kleinste Wahrscheinlichkeit des Überschwingens,

geringste Verstärkung) stehen zur Verfügung. Die Vorgabe

mit 3 wird empfohlen für Kreise mit Thermoelement,

mäßiger Reaktion und durchschnittlichem Überschwin-

gungspotenzial.

Vor der Optimierung

Vor der Selbstoptimierung muss der Regler korrekt

installiert sein und folgende grundlegende Parameter

müssen definiert worden sein:
• Sensortyp

[`SEn]

(Setup-Menü, Analogeingangs-

menü) sowie Skalierung, sofern erforderlich;

• Funktion

[``Fn]

(Setup-Menü, Ausgangsmenü) und

Skalierung, sofern erforderlich.

Selbstoptimierung eines Regelkreises

1. Geben Sie den gewünschten Sollwert ein bzw. einen

Wert in der Mitte des erwarteten Sollwertbereichs, für

den Sie die Optimierung durchführen.

2. Aktivieren Sie TRU-TUNE+

®

.

3. Starten Sie eine Selbstoptimierung. (Siehe Hinweise

zu Selbstoptimierung im gleichen Kapitel).

Nach Abschluss der Selbstoptimierung sollten die PID-

Parameter eine gute Regelung liefern. Solange sich der

Regelkreis im adaptiven Regelmodus befindet, setzt TRU-

TUNE+

®

die Optimierung ununterbrochen fort, um die

bestmögliche PID-Regelung für den Prozess zu erreichen.

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