Apple Logic Pro X Benutzerhandbuch

Seite 127

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Kapitel 5

Anschließen externer Geräte

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Wie dieses Beispiel zeigt, kann MIDI auf verschiedene Kanäle, aber nicht auf mehrere Geräte auf-
geteilt werden, sofern Sie nicht ein MIDI-Interface mit mehreren Ausgängen verwenden. Wenn
Sie ein MIDI-Interface mit mehreren statt nur mit einem Ausgang verwenden, können Sie die
MIDI-Anschlüsse auf jedem Gerät angeben. In diesem Fall ist keine MIDI-Thru-Verkabelung mehr
nötig. Stattdessen kann Logic Pro die Daten folgendermaßen zuweisen und übertragen:

Eine Aufnahme/Performance auf MIDI-Kanal 1 auf Anschluss A / Modul 1

Eine separate Aufnahme/Performance – auch auf MIDI-Kanal 1 – auf Anschluss B / Modul 2

Eine weitere Aufnahme/Performance auf MIDI-Kanal 1 steuert über Anschluss C das Modul 3
an und so geht es weiter mit den nachfolgenden Kanälen und Modulen.

Im Endeffekt können Sie mit einem MIDI-Interface mit mehreren Ausgängen auch mehr MIDI-
Kanäle nutzen. In unserem Szenario ist es so, als stünden Ihnen 64 unabhängige MIDI-Kanäle
(16 Kanäle für jeden der Anschlüsse A, B, C und D) zur Verfügung.

Daher können Sie nicht nur 64 unterschiedliche Sounds gleichzeitig über Ihre Klangerzeuger
abspielen, sondern jeden Kanal in jedem Gerät vollständig über MIDI steuern. Diese Möglichkeit
wird zunehmend wichtiger, je mehr Instrumente arrangiert und orchestriert werden müssen.

Wenn Ihr Computer mehrere MIDI-Eingänge hat, können Sie die MIDI-Ausgänge der anderen
MIDI-Expander und -Controller am Computer anschließen.

Trennen eines MIDI-Keyboards vom zugehörigen Klangerzeuger

Wenn Ihr Keyboard über eine interne Klangerzeugung verfügt, sollten Sie es so konfigurieren,
dass die internen Sounds nicht mehr direkt über das Keyboard generiert werden.

Wenn Sie z. B. ein neues Keyboard kaufen, das Sie ohne Sequenzer verwenden möchten,
erwarten Sie natürlich, dass das Gerät einen Sound erzeugt, wenn Sie es an einen Verstärker
anschließen und eine Taste anschlagen, da es in diesem Fall direkt mit der Klangerzeugung
verbunden ist.

Wenn Sie Ihr MIDI-Keyboard jedoch in Verbindung mit Logic Pro verwenden möchten, ist das
nicht wünschenswert. In dieser Situation dient das Keyboard als Eingabegerät für den Computer
und Logic Pro leitet die eingehenden Performance-Daten zurück an den Klangerzeuger des
Keyboards (oder bei Bedarf an ein internes Software-Instrument oder ein anderes angeschlosse-
nes Soundmodul).

Wenn die Tastatur des Keyboards in diesem Moment weiterhin direkt mit dem Klangerzeuger
verbunden ist, wird jede gespielte Note automatisch doppelt wiedergegeben: Einmal wird sie
vom internen Klangerzeuger des Keyboards erzeugt, zum anderen wird dieselbe Note durch
Logic Pro zurück an den Klangerzeuger übertragen.

Das führt nicht nur zu einem „phasigen“ Sound, sondern halbiert zusätzlich die Polyphonie der
Klangerzeugung im Keyboard. Wenn Sie ein anderes Soundmodul oder ein Software-Instrument
mit Ihrem Keyboard ansteuern oder aufnehmen möchten, würden Sie in diesem Fall sowohl den
Sound des Keyboards (aufgrund der direkten Ansteuerung über die Tastatur) als auch den Sound
des Software- oder MIDI-Instruments hören. Aus diesen Gründen muss die Verbindung zwischen
Keyboard und dem internen Klangerzeuger getrennt werden.

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