Apple Logic Pro X Benutzerhandbuch

Seite 753

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Kapitel 22

Surround in Logic Pro X

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In dieser Aufstellung wird ein breites Surround-Feld im Abhörbereich erzeugt, das der
Wiedergabe über Kinolautsprechersysteme ähnelt. Wenn Sie die Lautsprecher zu weit vorne
platzieren, wird der Effekt der rückseitigen Beschallung minimiert. Wenn Sie die Lautsprecher
hingegen zu weit hinten aufstellen, werden die Surround-Informationen nicht ausreichend in
das Gesamtklangbild integriert. Experimentieren Sie mit der Aufstellung und Ausrichtung der
Lautsprecher, bis Sie den Eindruck haben, dass das Surround-Feld Sie homogen umgibt und der
Klang nicht einfach nur von hinten kommt.

Wenn die Wände in Ihrem Studio nicht die optimale Position für die Montage der Surround-
Lautsprecher haben, wäre eine Möglichkeit, diese auf einem Sockel oder Ständer über
Ohrhöhe zu platzieren. Bei der Wandmontage platzieren Sie die Lautsprecher ein gutes Stück
über Ohrhöhe und versuchen Sie, die Lautsprecher aufeinander, auf die Front oder auf die
Seitenwände auszurichten, sodass sie von diesen reflektiert werden.

LFE-Lautsprecher
Der LFE-Kanal ist ein separater Kanal für tieffrequente Signale (Explosionen, Lawinen) bei der
Geräuschkulisse von Filmen und im Fernsehen. Bei Musik-Mixen im Surround-Format wird LFE
als tieffrequenter Kanal für bestimmte Instrumente genutzt (Basstrommel oder elektrische Bässe),
die zusammen mit einem Frequenzteiler, der tiefe Frequenzen an den LFE-Lautsprecher sendet,
in der Mitte platziert werden.

Bassfrequenzen haben eine geringere Schallschnelle und sind zudem weniger gebündelt.
Idealerweise sollten Sie daher den LFE-Lautsprecher (meist ein Subwoofer) mittig vor der
Abhörposition platzieren.

Timing und Lautstärke (Pegel) der Lautsprecher

Die meisten Menschen mit einem intakten Gehör können sehr leicht erkennen, aus welcher
Richtung ein Signal kommt: von links, von rechts, von vorne oder von hinten. Bestimmte Klänge
können allerdings nur sehr schwer in Bezug auf die Abhörposition „geortet“ werden. Zum
Beispiel:

Ein Pistolenschuss oder eine Fehlzündung bei einem Auto: Diese Signale lassen sich nur
schwer orten, da sie einerseits laut sind und andererseits schnell verklingen. Sie könnten wahr-
scheinlich grob beurteilen, ob das Signal von links oder rechts kam, aber nicht, woher genau.
Grund dafür ist, dass sich die ersten Reflexionen (Echos) schnell aufbauen und zerstreuen,
wodurch sie sich nur schwer von dem ursprünglichen Klangereignis trennen lassen.

Düsentriebwerke eines Flugzeugs nehmen Sie als ein tieffrequentes Grollen wahr, das
nur schwer zu orten ist, sofern sich das Flugzeug nicht direkt über Ihnen befindet. Erst
in diesem Moment können Sie aufgrund der Lautstärke des Signals sowie der höheren
Frequenzanteile der Düsentriebwerke eine Bewegung von links nach rechts oder von vorne
nach hinten feststellen.

Andere Sounds sind einfacher zu orten:

Lastwagen, Autos und Motorräder: Sie erzeugen während der Fahrt eine konstante Mischung
aus hohen und tiefen Frequenzen, durch die Sie ihre Bewegung verfolgen können.

Einzelne menschliche Stimmen: Mit diesem Klang ist der Mensch am besten vertraut und er
weist sehr viele hochfrequente Anteile auf.

Bei einem Surround-Wiedergabesystem müssen für jeden Lautsprecher unterschiedliche
Lautstärken (Pegel) und Delay-Zeiten eingestellt werden. So lassen sich an einer Abhörposition
wahrgenommene Verzögerungen, die Ihre Fähigkeit beeinträchtigen, korrekt zu bestimmen,
woher ein Klang kommt, kompensieren.

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