Verwenden der time and pitch machine, Die technologie der time and pitch machine – Apple Logic Pro 8 Benutzerhandbuch

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Kapitel 21

Bearbeiten von Audio im Sample-Editor

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Verwenden der Time and Pitch Machine

Mit der Time and Pitch Machine können Sie die Zeitstruktur einer Audiodatei auf radi-
kale Weise verändern, indem Sie den Zeitverlauf dehnen oder stauchen und unabhän-
gig davon die Tonhöhe transponieren. Beim Ändern der Tonhöhe können Sie zudem
die Verschiebung der Formanten korrigieren. Eine Tonhöhenänderung ohne Formant-
korrektur führt zu dem als „Micky-Maus-Effekt“ bezeichneten Phänomen.

Wählen Sie eine der folgenden Vorgehensweisen, um die Time and Pitch Machine zu
öffnen:

m

Wählen Sie „Factory“ > „Time and Pitch Machine“ (voreingestellter Tastaturkurz-
befehl: ctrl-P).

Die Technologie der Time and Pitch Machine

Der Algorithmus der Time and Pitch Machine analysiert zunächst die spektralen An-
teile des Audiosignals und deren Dynamik, um dann seine Berechnungen durchfüh-
ren zu können. So können möglichst viele spektrale und dynamische Informationen
erhalten und Änderungen der Phasenlage minimiert werden. In Stereo-Dateien wird
der Phasenbezug von rechter und linker Seite fixiert, sodass er nicht unter der Bear-
beitung leidet. Auch das Doppeln einzelner Klangbruchstücke wird minimiert.

Sie sollten dennoch bedenken, dass die Time and Pitch Machine, abgesehen vom
Resampling (Transposition), im Grunde physikalisch unmögliche Dinge anstrebt:
Wenn ein Sample verlängert wird, muss die einzufügende Information quasi „erfun-
den“ werden. Dies sollte natürlich möglichst realistisch klingen. Der umgekehrte Fall,
das Verkürzen des Samples, verlangt nach dem gezielten Herausschneiden von Infor-
mationen. Auch dabei soll der Gesamtcharakter des Klangs möglichst wenig verän-
dert werden. Das Verlängern ist übrigens schwieriger als das Kürzen. Wenn Sie also
die Wahl haben, beschleunigen Sie einen Drum Loop eher als ihn zu verlangsamen.

Es gibt zwangsläufig eine kleine Abweichung zwischen dem gewünschten, eingestell-
ten Grad der Dehnung bzw. Stauchung und dem tatsächlichen Resultat. Dies liegt
daran, dass der Algorithmus gewisse Freiheiten braucht, um die spektrale und dyna-
mische Integrität zu optimieren und so die Klangqualität zu bewahren. Die Abwei-
chung vom vorgegebenen Wert beträgt aber nur ein paar Millisekunden (oder Bruch-
teile eines bpm). Dies sollte kein Problem darstellen, zumal die absolute Abweichung
unabhängig von der Länge des bearbeiteten Audioabschnitts bleibt und somit auch
bei langen Dateien keine größeren Abweichungen entstehen.

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