Apple Logic Pro 8 Benutzerhandbuch

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Kapitel 37

Umgang mit Latenzen von Plug-Ins

 Wenn latenzbehaftete Plug-Ins in Audio- oder Instrumentenkanäle eingeschleift wer-

den, verschiebt Logic Pro diese automatisch vorwärts auf der Zeitachse, um einen La-
tenzausgleich zu erzielen. Der Vorteil dieser Strategie liegt darin, dass andere Kanäle,
die keine latenzbehafteten Plug-Ins nutzen, in dieser Situation nicht verzögert wer-
den müssen.

Beispiel: Gehen Sie von einem einfachen Song aus, der mit Bass, Gitarre, Gesang und
Schlagzeugspuren arrangiert wurde. Die Bassspur sei durch einen Audio-Kanalzug ge-
routet, der einen Effekt enthält, welcher 10 ms (Millisekunden) Latenz erzeugt. Alle Gi-
tarrenspuren seien auf einen Ausspielweg (auf ein Aux-Objekt) geroutet, in dem meh-
rere Effekte kombiniert sind. Die Summe der Latenzen in diesem Aux-Objekt sei 30 ms.
Der Gesang sei über einen anderen Ausspielweg mit Effekten versehen, in dem Effekte
mit insgesamt 15 ms Latenz berechnet werden. Das Schlagzeug sei direkt auf den Aus-
gang geroutet, ganz ohne Effekte. Würden die Latenzen nicht kompensiert werden,
würde die Schlagzeugspur den Gitarrenspuren um 30 ms vorauseilen. Die Bassspur
wäre gegenüber den Gitarrenspuren um 20 ms vorgezogen, würde aber um 10 ms hin-
ter dem Schlagzeug zurückbleiben. Und der Gesang würde 15 ms vor der Gitarre, aber
15 ms nach dem Schlagzeug und 5 ms nach dem Bass erklingen. Mit diesem Timing
käme keine Freude auf.

Wenn die „Kompensierung“ auf „Alles“ eingestellt ist, würde Logic Pro die Bassspur um
10 ms nach vorne verschieben, sodass dieser synchron mit dem Schlagzeug spielt.
Logic Pro würde zudem beide Audiosignalströme um 30 ms verzögern, damit diese zu
den Gitarrenspuren synchronisiert werden. Der Ausspielweg (Aux-Kanal), auf den der
Gesang geroutet ist, würde um 15 ms verzögert werden, damit die Synchronisation zu
Schlagzeug und Gitarren gewährleistet ist. Das heißt also, dass die Verzögerung von
15 ms auf 30 ms erhöht wird. Die für jeden Audiodatenstrom erforderlichen Berechnun-
gen werden automatisch präzise im Hintergrund ausgeführt.

Spur

Unkompensiert

Kompensiert

Bass (mit direkt in den Audio-Kanal-
zug eingeschleiftem Effekt)

10 ms Verzögerung

10 ms

→ (Audiokanal), dann ← 30 ms

(Ausgangskanal)

Gitarren (zu Ausspielweg 1 gerou-
tet)

30 ms Verzögerung

Keine Änderung

Schlagzeug (auf den Ausgang
geroutet)

Keine Verzögerung

30 ms

← (Ausgangskanal)

Gesang (zu Ausspielweg 2 gerou-
tet)

15 ms Verzögerung

15 Millisekunden

← (Ausspielweg 2)

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