1 drehbearbeitung auf fräsmaschinen (option #50), Einführung, Drehbearbeitung auf fräsmaschinen (option #50) – HEIDENHAIN TNC 640 (34059x-05) ISO programming Benutzerhandbuch

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Programmieren: Drehbearbeitung

14.1 Drehbearbeitung auf Fräsmaschinen (Option #50)

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TNC 640 | Benutzer-Handbuch DIN/ISO-Programmierung | 1/2015

14.1

Drehbearbeitung auf Fräsmaschinen
(Option #50)

Einführung

Auf speziellen Fräsmaschinentypen ist es möglich sowohl

Fräsbearbeitungen als auch Drehbearbeitungen auszuführen.

Dadurch können Werkstücke ohne Umspannen komplett auf einer

Maschine bearbeitet werden, selbst wenn komplexe Fräs- und

Drehbearbeitungen dazu notwendig sind.
Die Drehbearbeitung ist ein Zerspanungsverfahren, bei dem

sich das Werkstück dreht und dadurch die Schnittbewegung

ausführt. Ein fest eingespanntes Werkzeug führt Zustell- und

Vorschubbewegungen aus. Drehbearbeitungen werden, abhängig

von der Bearbeitungsrichtung und Aufgabe, in verschiedene

Fertigungsverfahren unterteilt, z. B. Längsdrehen, Plandrehen,

Stechdrehen oder Gewindedrehen.

Die TNC bietet Ihnen für die unterschiedlichen

Fertigungsverfahren jeweils mehrere Zyklen: Siehe

Benutzer-Handbuch Zyklen, Kapitel „Drehen“.

An der TNC können Sie einfach innerhalb eines NC-Programms

zwischen Fräsbetrieb und Drehbetrieb wechseln. Während

des Drehbetriebs dient der Drehtisch als Drehspindel und die

Frässpindel mit dem Werkzeug steht fest. Dadurch lassen sich

rotationssymmetrische Konturen erzeugen. Der Bezugspunkt

(Preset) muss sich dazu im Zentrum der Drehspindel befinden.
Bei der Verwaltung von Drehwerkzeugen werden andere

geometrische Beschreibungen berücksichtigt wie bei Fräs-

oder Bohrwerkzeugen. Beispielsweise ist eine Definition des

Schneidenradius notwendig, um eine Schneidenradiuskorrektur

ausführen zu können. Die TNC bietet hierfür eine spezielle

Werkzeugverwaltung für Drehwerkzeuge, siehe "Werkzeugdaten",

Seite 467.
Für die Bearbeitung stehen unterschiedliche Zyklen zur Verfügung.

Diese können Sie auch mit zusätzlich angestellten Schwenkachsen

verwenden: siehe "Angestellte Drehbearbeitung", Seite 480
Die Anordnung der Achsen ist beim Drehen so festgelegt, dass die

X-Koordinaten den Durchmesser des Werkstücks beschreiben und

die Z-Koordinaten die Längspositionen.
Die Programmierung erfolgt also immer in der XZ-

Koordinatenebene. Welche Maschinenachsen für die eigentlichen

Bewegungen benutzt werden, ist von der jeweiligen Maschinen-

Kinematik abhängig und wird vom Maschinenhersteller festgelegt.

So sind NC-Programme mit Drehfunktionen weitgehend

austauschbar und unabhängig vom Maschinentyp.

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