Apple Color 1.0 Benutzerhandbuch

Seite 19

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Kapitel 1

Grundlegende Informationen zur Farbkorrektur

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Üblicherweise werden von dem für die Übertragung des Filmmaterials zuständigen
Coloristen bereits einige Farbkorrekturen ausgeführt. So ist sichergestellt, dass dem
Cutter das bestmögliche Bild zur Bearbeitung zur Verfügung steht. Welche Ziele in die-
sem Stadium hinsichtlich der Farbkorrektur verfolgt werden, hängt im Regelfall sowohl
von der Länge des Projekts als auch vom dazugehörigen Postproduktions-Workflow ab.

 Kurze Projekte, Werbespots und andere sehr kurze Videofilme erhalten ggf. schon

hier eine sehr genaue Farbkorrektur. Der Colorist kalibriert zunächst den eigenen
Telecine-Farbkorrektor, um eine optimale Balance von Weiß- und Schwarztönen und
allen anderen Farben herzustellen. Anschließend arbeitet der Colorist in Absprache
mit Kameramann, Regisseur oder Produzent Aufnahme für Aufnahme durch, um das
Aussehen jeder einzelnen Aufnahme entsprechend den Erfordernissen des Projekts
festzulegen. Somit arbeitet der Cutter also mit bereits korrigiertem Material.

 Längere Projekte wie etwa Dokumentationen, Spielfilme oder längere Fernsehbei-

träge erhalten in diesem ersten Durchgang üblicherweise keine detaillierte Farbkor-
rektur. Stattdessen wird das über das Telecine-Gerät laufende Material dahingehend
ausbalanciert, dass es über eine weitgehend saubere Belichtung und Farbgestaltung
verfügt und so gutes Bildmaterial für den Schnitt zur Verfügung steht. Detaillierte
Farbkorrekturen werden erst in einer späteren Phase vorgenommen.

 Projekte beliebiger Länge, die die Postproduktion nach dem Prinzip Digital

Intermediate (DI) durchlaufen, werden mit einem Farbkorrekturdurchgang über-
tragen, dessen wichtigstes Anliegen es ist, den maximal möglichen Umfang an Bild-
daten zu erhalten. Da der zweite (und abschließende) digitale Farbkorrekturdurch-
gang erst nach Abschluss des Postproduktionsprozesses durchgeführt wird, ist es
wichtig, dass Bilddaten in hoher Qualität mit möglichst vielen Details in den Licht-
und Schattenbereichen vorliegen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass das hinsichtlich
der Lichtbestimmung hochwertigste Bild nicht unbedingt auch das visuell anspre-
chendste sein muss, denn Ziel ist die Erhaltung von Bilddaten und nicht die Erzeu-
gung des abschließenden Erscheinungsbilds für das Projekt.

Die Farbkorrektur findet während der anfänglichen Übertragung über das Telecine-
oder Datacine-Gerät statt. Ist diese abgeschlossen, wird das Material den typischen
Postproduktionsprozessen mit Offline- und Online-Schnitt unterzogen.

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