Systemüberwachung, Überwachen von meldern, 12 systemüberwachung – JUNG EAM4000 Benutzerhandbuch

Seite 59

Advertising
background image

Alarmzentrale

Systemüberwachung

12 Systemüberwachung

12.1 Überwachen von Meldern

Die Alarmzentrale prüft innerhalb eines parametrierbaren
Überwachungszeitraums die in den Sicherungsbereichen angelegten Melder
darauf, ob sie noch am EIB angeschlossen, also noch vorhanden sind. Dabei
sendet die Zentrale durch die mit dem Melder-Eingang verbundene
Gruppenadresse ein Wert-Lesetelegramm an den zu prüfenden Busteilnehmer,
z. B. an einen Binäreingang. Dieser Busteilnehmer muss dann unmittelbar
nachdem das Lesetelegramm empfangen wurde ein Wert-Antworttelegramm zur
Alarmzentrale zurücksenden (spätestens nach 1,3 Sekunden). Das geschieht
automatisch, sobald das "L"-Flag (lesen) beim entsprechenden Objekt des
angesprochenen Melder-Teilnehmers (Binäreingang) gesetzt ist.

Damit jeder Melder überwacht werden kann ist es wichtig, dass die sendenden
Gruppenadressen der Melder eindeutig, also mit keinem weiteren sendenden
Busteilnehmer verbunden sind. Jeder Melder sollte unabhängig mit einem
eigenen Melder-Eingang der Alarmzentrale verbunden werden. Nur dadurch
kann sichergestellt werden, dass ausschließlich der angesprochene Melder
antwortet.

Jeder im ETS-Plug-In angelegte Melder wird überwacht. Dazu wird das "Melder
Abfrage-Intervall" (2 s bis 255 s) parametriert (default: 10 s), wodurch
nacheinander (der Objekt-Nummer nach) alle Melder abgefragt werden.

Beispiel: Abfrage-Intervall: 10 s

Angelegt sind 50 Melder. Ca. alle 10 s wird ein Melder abgefragt.
Nach ca. 500 s sind alle Melder geprüft. Danach wird zyklisch wieder
beim ersten Melder fortgefahren.

Sollte ein angesprochener Melder nicht antworten, wird je nach Anlagenzustand
eine Störung (im Zustand "unscharf") bzw. ein Sabotagealarm (im Zustand
"scharf") ausgelöst. Auch fehlende Verschluss-Melder führen zu einer Sabotage
bzw. zu einem Alarm in scharfgeschalteten Bereichen. Führt ein fehlender
Melder zu einem Alarm, können weitere fehlende Melder Folgealarme auslösen.

Bei einem Sabotagealarm muss dieser erst zurückgesetzt werden (Alarmgeber
deaktivieren duch Unscharfschalten oder Alarm-Reset à Zustand "unscharf nach
Alarm"), bis dass an den Anzeigeeinheiten die Ursache des Alarms erkannt
werden kann. Wurden alle Meldungen (z. B. fehlende Melder) an den Displays
quittiert, kann durch Unscharfschalten an einer der Schalteinrichtungen des
betroffenen Scharfschalt-Bereichs oder durch den Alarm-Reset in den Zustand
"unscharf" gewechselt werden. Durch Betätigung des Alarm-Resets kann auch
ohne die Meldungen an den Displays abgerufen zu haben in den Zustand
"unscharf" zurückgeschaltet werden. Im Anschluss ist es möglich, dass die
Anlage in den Zustand "Störung" wechselt, wenn weiterhin Melder fehlen.

Bei einer Störungsmeldung wird das ETS-Objekt "Störung Alarmzentrale"
angesteuert (Störung = "1"), bis die Störung beseitigt (fehlende Melder wieder
zugeschaltet) und in den betroffenen Scharfschalt-Bereichen quittiert und
zurückgesetzt wurde.

Das Rücksetzen einer Störungsmeldung ist durch die Schalteinrichtungen des
Scharfschalt-Bereichs (Unscharfschalten) oder durch den Alarm-Reset möglich.
Im Anschluss geht Anlage in den Zustand "unscharf" über.

Die Alarmzentrale prüft zyklisch als fehlend erkannte Melder in einem kürzeren
Intervall, um schnell erkennen zu können, ob die Melder bereits wieder
zugeschaltet wurden.

Nach Busspannungswiederkehr bzw. nach dem Programmieren mit der ETS
prüft die Alarmzentrale alle angelegten Melder in einem kurzen Zeitintervall
hintereinander.

59

Advertising