Basler Electric DECS-250 - Handbuch (Seite 48)

32 9440375990 Rev H
Querstromkompensation
Der Querstromkompensationsmodus (Blindstromdifferential) dient als Methode zur Parallelschaltung von
mehreren Generatoren, um die Blindlast gemeinsam zu tragen. Wenn die Blindlast richtig verteilt ist, wird
kein Strom in den Querstromkompensationseingang des DECS-250 gespeist (der mit dem B-Phasen-
Transformator verbunden ist). Falsche Verteilung der Blindlast führt dazu, dass ein Differenzstrom in den
Querstromkompensationseingang geleitet wird. Ist die Querstromkompensation aktiviert
C , führt dieser
Eingang dazu, dass das DECS-250 darauf mit dem korrekten Regelniveau reagiert. Die Reaktion des
DECS-250 wird durch die Einstellung für die Querstromkompensationsverstärkung
D gesteuert, die als
Prozentwert der Einstellung für die nominelle CT Spannung des Systems ausgedrückt wird.
Informationen zur Anwendung der Querstromkompensation sind im Kapitel Spannungs- und
Strommessung dieses Handbuchs zu finden.
Netzwerklastteilung
In einer Anwendung mit mehreren Generatoren stellt die Lastteilungsfunktion eine gleichmäßige
Verteilung der Blindlast auf die Generatoren sicher. Es arbeitet auf ähnliche Weise wie die
Querstromkompensation aber ohne die Anforderungen an die externe Hardware und
Entfernungsbeschränkungen. Anstelle der Verteilung der Last auf der Grundlage des CT Verhältnisses
wird die Last auf einer Per-Unit Basis aus den Generatornenndaten berechnet. Die gemeinsame Nutzung
von Lastinformationen zwischen DECS-250 Controllern wird über die Ethernet-Schnittstelle an jedem
DECS-250 erreicht, die über ein Peer-to-Peer Netzwerk kommuniziert, das speziell für die
Lastaufteilungsfunktion vorgesehen ist. Jedes DECS-250 misst den Blindstrom seines zugehörigen
Generators und sendet seine Messung an alle anderen DECS-250 Controller im Netzwerk. Jedes DECS-
250 vergleicht seinen eigenen Blindstrompegel mit der Summe aller gemessenen Ströme und passt
seinen Erregungspegel entsprechend an.
Die Netzwerklastteilung implementiert eine Funktion für abklingende Drift auf der Grundlage von
Drifteinstellung, Washout-Filterverstärkung und Washout-Filterzeitkonstante. Während
Übergangsschwankungen driftet die Lastverteilung entsprechend des Drift-Prozentwertes und der
Einstellungen für den Washout-Filter. Die Driftcharakteristik klingt mit einer Zeitkonstante ab, die der
Washout-Filterzeitkonstante entspricht.
Eine Einstellung für eine Lastteilungs-ID identifiziert das DECS-250 in einem Netzwerk als eine
Lastteilungseinheit. Wird ein Nummernkästchen für eine Lastteilungseinheit markiert, können sich alle
DECS-250 Lastteilungseinheiten im Netzwerk mit dieser Lastteilungs-ID ihre Last mit dem aktuell
verbundenen DECS-250 teilen. Die Lastteilungs-ID muss nicht für jede Einheit einmalig sein. Auf diese
Weise können Lastteilungseinheiten gruppiert werden.
Die Einstellungen für die Lastteilung bestehen aus einem Kästchen für die Aktivierung E und den
Einstellungen für Statik F , Verstärkung G Washout-Filterzeitkonstante H , Washout-Filterverstärkung I und
Lastteilungs-ID J .
Spannungsabfallkompensation
Wenn sie aktiviert ist K , kann die Netzspannungsabfallkompensation dazu verwendet werden, die
Spannung bei einer Last aufrechtzuerhalten, die sich in einer Entfernung vom Generator befindet. Das
DECS-250 erreicht dies, indem es den Leitungsstrom misst und die Spannung für einen bestimmten
Punkt in der Leitung berechnet. Netzspannungsabfallkompensation wird sowohl auf den Wirkleistungs-
als auch auf den Blindleistungsanteil des Generator-Leitungsstroms angelegt. Sie wird als Prozentwert
der Generatorklemmenspannung
L ausgedrückt.
Gleichung 2 wird verwendet, um den Spannungsabfall zu berechnen.
𝐿𝐷
𝑉𝑎𝑙𝑢𝑒
= ��𝑉
𝑎𝑣𝑔
− �𝐿𝐷 × 𝐼
𝑎𝑣𝑔
× cos �𝐼
𝑏
𝑎𝑛𝑔
���
2
+ �𝐿𝐷 × 𝐼
𝑎𝑣𝑔
× sin �𝐼
𝑏
𝑎𝑛𝑔
��
2
Gleichung 2. Spannungsabfall
LD
Wert
= Spannungsabfall (pro Einheit)
V
Durchschnitt
= Durchschnittliche Spannung, gemessener Wert (pro Einheit)
LD = Spannungsabfall % / 100
Regelung DECS-250