Apple Final Cut Express 4 Benutzerhandbuch

Seite 1170

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Teil XIII

Anhänge

Luma- (Schwarzweiß-Kanal) und Chroma- (Farbkanäle) Informationen können in
einem Videosignal auf mehrere unterschiedliche Weisen aufgenommen und über-
tragen werden.

 RGB-Farben (Rot, Grün, Blau): Dies ist das ursprüngliche Format für die meisten Com-

putergrafiken und Videodateien. Dieses Signal wird zudem in herkömmlichen CRT-
Farbmonitoren, Videokameras, Flachbildschirmen und Videoprojektoren verwendet.
Rote, grüne und blaue Signale können zum Mischen jeder beliebigen Farbe kombi-
niert werden. Zudem können Graustufenbilder in einem Bereich von schwarz (kein
Signal auf keinem Kanal) bis weiß (Vollsignal auf jedem Kanal) kombiniert werden.
RGB-Signale haben keinen separaten Luma-Kanal, weil Schwarzweiß-Signale durch
eine gleiche Anzahl von R-, G- und B-Signalen dargestellt werden können.

 Component YUV oder Y´C

B

C

R

: Dieses Dreikanal-Signal umfasst ein Lumasignal (Y’) und

zwei Farbdifferenz-Kanäle (C

B

und C

R

)

1

. Component Video wurde in den 50iger Jahren

entwickelt. Auf diesem Weg können Farbfernsehsignale für vorhandene Schwarz-
weiß-Fernsehgeräte kompatibel aufbereitet werden. Schwarzweiß-Fernsehgeräte
konnten das Lumasignal verwenden, während Farbfernseher Y’, C

B

und C

R

zur

Anzeige zurück nach RGB konvertieren konnten.

Das Lumasignal wird durch eine Kombination von R-, G- und B-Signalen in ähnlichen
Anteilen abgeleitet, die das menschliche Auge für diese drei Farben wahrnimmt.
Daher kommt das Lumasignal der Helligkeitswahrnehmung in Farbbildern durch
das menschliche Auge nahe. Menschen nehmen den grünen Teil des sichtbaren
Spektrums verstärkt wahr, daher besteht der Lumakanal im Wesentlichen aus dem
grünen Kanal. Die Farbdifferenzkanäle werden so benannt, weil die Signale vom
Lumakanal für jeden der RGB-Farbkanäle subtrahiert werden (wie zum Beispiel
R-Y oder B-Y).

 S-Video (Y/C): S-Videosignale gehören ebenfalls zu den Component-Videosignalen,

weil Luma- und Chromasignale getrennt sind. Allerdings werden zur Ableitung des C-
Signals die C

B –

und C

R

Component-Signale kombiniert, was die Qualität des Farb-

kanals gegenüber Y´C

B

C

R

verschlechtert.

 Composite-Modus: Die Luma- (Y´) und Chroma- (C) Signale werden zu einem einzigen

Composite-Videosignal für die TV-Übertragung kombiniert. Das Chromasignal wird auf
einer Farbunterträgerfrequenz platziert, die Bezug auf die Luma-Hauptfrequenz nimmt.
Dieses Verfahren der Überlagerung von Schwarzweiß-Informationen durch Farbinfor-
mationen zeigt bereits, dass dieses Format aus den Anfangszeiten des Farbfernsehens
stammt, als die Kompatibilität mit Schwarzweiß-Fernsehern für die breite Akzeptanz
von ausschlaggebender Bedeutung war.

1.

Die beiden Farbdifferenzkanäle sind in Abhängigkeit vom jeweiligen Format unterschiedlich benannt, haben jedoch
bei allen Formaten eine ähnliche Funktion. Gängige Namen für Farbdifferenzkanäle sind C

B

, C

R

; R-Y, B-Y und U,V.

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