Pixelformat – Apple Final Cut Express 4 Benutzerhandbuch

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Teil XIII

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Pixelformat

Ein Pixel bezieht sich in der Regel auf ein physisches Bildelement eines Monitors, das
Licht ausstrahlt. Ein Pixel ist jedoch auch ein Sample von Lichtintensität, d. h. eine Daten-
einheit zum Speichern von Luma- bzw. Chromawerten. Wenn ein Pixel auf einem Band
oder einer Festplatte gespeichert ist, hat die Intensität eines Pixels keine eigene Form,
Höhe oder Breite. Es ist lediglich ein Datenwert. So kann ein Pixel beispielsweise den
Wert 255 haben, während ein anderes den Wert 150 hat. Der Wert jedes Pixels bestimmt
die Intensität eines entsprechenden Punkts auf einem Monitor. Im Idealfall würden alle
Pixel als Quadrate mit identischen Höhen und Breiten aufgenommen, was in der Rea-
lität jedoch nicht immer der Fall ist.

Die ITU-R BT. 601-Spezifikation ermöglicht es, entweder NTSC- oder PAL-Informationen
in einem einzelnen Signal zu senden. Damit dieses Ziel erreicht werden kann, werden
NTSC- und PAL-Videozeilen 720 mal abgetastet. Sowohl bei NTSC als auch bei PAL hat
das gezeigte Bild ein Pixelformat von 4:3, und dennoch liefern weder die Abmessungen
720 x 486 noch 720 x 576 ein Pixelformat von 4:3. Zur Lösung dieses Problems können
die Pixel (d. h. die Samples der Lichtintensität) höher als breit oder breiter als hoch ange-
zeigt werden, sodass sie in ein 4:3-Bild passen. Auf diesem Ansatz basiert das Konzept
der „rechteckigen Pixel“. Solche Pixel müssen gedehnt oder gestaucht werden, damit sie
in ein 4:3 Bild passen. Die meisten SD-Videogeräte verwenden 704 oder 708 Pixel für
Bildinformationen, strecken diese Pixel bei der Aufnahme auf Band jedoch auf 720.

In den Zeiten, als der Filmschnitt noch linear durchgeführt wurde und Videomaterial
einfach von einem Band auf das nächste kopiert wurde, waren diese Fakten nicht offen-
sichtlich, weil die Videoausstattung immer automatisch einen Ausgleich durchführte.
Als jedoch Computer für die Videobearbeitung eingesetzt wurden, sah auf diesem Weg
erfasstes digitales Videomaterial plötzlich verzerrt aus (vertikal gestaucht oder horizontal
gedehnt), weil der Computer die Pixel als Quadrate anzeigte und dieser Effekt nicht
kompensiert wurde.

Einige Videoformate verwenden rechteckige Pixel, um auf diese Weise die Anzahl der
auf einem Band gespeicherten Informationen zu verringern. Diese Pixel stellen keinen
quadratischen Bereich dar, sondern einen breiteren, rechteckigen Anteil jeder Video-
zeile. Die Anzahl der Informationen auf dem Band wird somit von 4 auf 3 verringert.

Videoschnitt- und Bildbearbeitungsprogramme wie zum Beispiel Final Cut Express und
Photoshop müssen diese rechteckigen Pixel ausgleichen, damit sie korrekt auf einem
Computermonitor angezeigt werden. Allerdings werden mehrere unterschiedliche Pixel-
formate verwendet und leider existiert kein allgemein akzeptierter Industriestandard.
Das genaue, im Einzelfall verwendete Seitenverhältnis kann von einem Softwarepro-
gramm zum nächsten leicht variieren. Dasselbe gilt für Video-Interfaces von verschie-
denen Drittanbietern.

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