Codecs mit qualitätsverlust, Informationen zu nicht komprimiertem videomaterial, Informationen zur mpeg-komprimierung – Apple Final Cut Express 4 Benutzerhandbuch

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Anhang A

Videoformate

1185

XIII

Codecs mit Qualitätsverlust

Die meisten Videocodecs sind zwangsweise verlustbehaftet, da nicht komprimierte
Videosignale in der Regel nicht gespeichert und übertragen werden können. Obwohl
die meisten Codecs einige Informationen im Videosignal verlieren, soll dieser Informa-
tionsverlust weniger wahrnehmbar gemacht werden. Neu entwickelte Codec-Algorith-
men werden auf der Grundlage von Analysen des menschlichen Auges und dessen
Wahrnehmungsfähigkeit abgestimmt. Wenn das menschliche Auge beispielsweise
feine Abstufungen im Rotkanal nicht unterscheiden kann, kann ein Codec einige die-
ser Informationen herausfiltern, ohne dass die Betrachter dies bemerken würden.

Viele Formate, wie zum Beispiel JPEG und alle Varianten von DV, verwenden einen relativ
komplizierten Algorithmus, der auch DCT-Codierung genannt wird. Ein weiteres Verfahren,
die so genannte Wellenkomprimierung, wird in letzter Zeit vermehrt für gängige Codecs
wie zum Beispiel den Apple Pixlet Videocodec verwendet. DVDs, moderne digitale Fern-
sehgeräte und Formate wie HDV verwenden die MPEG-2-Komprimierung, die nicht nur
Einzelbilder (Intraframe-Komprimierung oder räumliche Komprimierung), sondern auch
mehrere Bilder gleichzeitig codiert (Interframe-Komprimierung oder zeitliche Komprimie-
rung). Zu diesem Zweck werden Daten ignoriert, die im Zeitverlauf visuell redundant sind.

Informationen zu nicht komprimiertem Videomaterial

Videomaterial, auf das keine Komprimierung angewendet wurde, kann sehr schwer
zu handhaben sein. Aus diesem Grund wird es lediglich für Videobearbeitungen mit
höchsten Qualitätsansprüchen verwendet, wie zum Beispiel für Spezialeffekte oder
Farbkorrekturen kurz vor der Fertigstellung des Projekts. Bei den meisten professionel-
len Projekten gibt es eine Offline-Phase, während der komprimiertes Videomaterial ver-
wendet wird. Zudem haben sie eine Online-Phase, während der nicht komprimiertes
Videomaterial verwendet wird, das mit der vollen Auflösung erneut aufgezeichnet
wurde. Nicht komprimiertes Videomaterial benötigt teuere Videorecorder und große
Festplatten mit hohen Geschwindigkeiten.

Informationen zur MPEG-Komprimierung

Die MPEG-Codierung basiert auf der Beseitigung redundanter Videoinformationen, nicht
nur innerhalb eines Bilds, sondern innerhalb eines Zeitraums. Bei einer Einstellung mit
wenig Bewegung wie einem Interview ändert sich der Großteil des Videoinhalts nicht
von Bild zu Bild. Die MPEG-Codierung kann das Video daher mit geringem oder keinem
wahrnehmbaren Qualitätsverlust stark komprimieren.

Bei der MPEG-Komprimierung werden die Videodatenraten auf zwei Arten verringert:

 Räumliche Intraframe-Komprimierung: Komprimiert einzelne Bilder
 Im Zeitverlauf angewendete Interframe-Komprimierung: Komprimiert Gruppen von Bil-

dern, indem redundante visuelle Daten bildübergreifend entfernt werden

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