Apple Final Cut Express 4 - Handbuch (Seite 1190)

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MPEG-2-Formate werden häufig als Kombination aus Profilen und Ebenen beschrieben.
DVD-Videos beispielsweise verwenden das Hauptprofil (Main Profile) auf Hauptebene
(Main Level) (MP @ ML), was SD-NTSC- und -PAL-Videos mit einer maximalen Bitrate
von 15 definiert (durch das DVD-Format auf 9,8 MBit/Sek. beschränkt).
MPEG-2 unterstützt dieselben Audioebenen wie MPEG-1, bietet jedoch auch Unterstüt-
zung für Mehrkanalton. MPEG-2 Part 7 unterstützt auch einen effizienteren Audiokom-
primierungsalgorithmus, der als Advanced Audio Coding bzw. AAC bezeichnet wird.
MPEG-2-ES-Datenströme haben häufig Erweiterungen wie .m2v und .m2a für Video-
und Audiomaterial.
MPEG-4
MPEG-4 übernahm viele der Funktionen von MPEG-1 und MPEG-2. Hinzu kam eine
ganze Reihe von Multimediafunktionen wie getrennte Objektcodierung, Szenenbe-
schreibung, formatierte Metadaten und digitale Rechteverwaltung (Digital Rights
Management, DRM). Die meisten Programme unterstützen nur einen Teil aller bei
MPEG-4 verfügbaren Funktionen.
Im Vergleich zu MPEG-1 und MPEG-2 bietet die MPEG-4-Videokomprimierung (als MPEG-
4 Part 2 bezeichnet) höhere Qualität bei niedrigen Bitraten. Allerdings unterstützt MPEG-4
auch Videos mit hoher Auflösung. Sony HDCAM SR beispielsweise verwendet eine Form
von MPEG-4-Komprimierung.
MPEG-4 Part 3 definiert und verbessert AAC-Audiomaterial, das ursprünglich in MPEG-2
Part 7 definiert wurde. Bei den meisten Programmen werden heute die Begriffe AAC-
Audio und MPEG-4-Audio als Synonyme verwendet.
MPEG-4 Part 10 oder H.264
MPEG-4 Part 10 definiert einen Algorithmus für die HQ-Videokomprimierung namens
Advanced Video Coding (AVC). Dieser Teil wird meist als H.264 bezeichnet. Die H.264-
Videokomprimierung funktioniert ähnlich wie die MPEG-1- und MPEG-2-Codierung,
bietet jedoch viele zusätzliche Funktionen zum Verringern der Datenrate bei gleichzei-
tiger Wahrung der Qualität. Im Vergleich zu MPEG-1 und MPEG-2 erfordert die H.264-
Komprimierung und -Dekomprimierung wesentlich mehr Verarbeitungsleistung, sodass
dieses Format ältere Computersysteme überfordern kann.