Bittiefe, Viii – Apple Final Cut Express 4 Benutzerhandbuch

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Kapitel 40

Konfigurieren des Final Cut Express-Systems für das Abmischen von Audiomaterial

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VIII

Bittiefe

Im Gegensatz zu analogen Signalen, die über einen unbegrenzten Bereich von Laut-
stärkepegeln verfügen, verwenden digitale Audio-Samples Binärziffern (Bits) für die Dar-
stellung der Stärke eines Audio-Samples. Die Präzision eines Samples wird durch seine
Bittiefe bestimmt. Höhere Bittiefen bedeuten, dass das Audiosignal beim Sampling
präziser dargestellt wird. Die meisten digitalen Audiosysteme arbeiten mit mindestens
16 Bit pro Sample, wodurch 65.536 mögliche Pegel dargestellt werden können (bei
24-Bit-Samples können mehr als 16 Millionen Pegel dargestellt werden).

Die Bittiefe lässt sich am besten anhand eines einfachen Beispiels erklären. Stellen Sie
sich jedes digitale Audio-Sample als Leiter mit in gleichen Abständen angeordneten
Sprossen vor, die von absoluter Stille bis zur maximalen Lautstärke reichen. Jede Leiter-
sprosse ist ein möglicher Lautstärkepegel, den das Sample darstellen kann, während
der Abstand zwischen den Sprossen Zwischenwerte sind, die das Sample nicht dar-
stellen kann.

Beim Abtasten eines Samples liegt der Audiopegel des analogen Signals häufig im
Bereich zwischen den einzelnen Sprossen. In diesem Fall muss das Sample auf den Pegel
der nächstgelegenen Sprosse gerundet werden. Die Bittiefe eines digitalen Audio-
Samples bestimmt, wie eng die Sprossen auf der Leiter zusammenliegen. Je mehr
Sprossen verfügbar sind (bzw. je kleiner der Abstand zwischen zwei Sprossenist),
desto präziser kann das Originalsignal dargestellt werden.

Quantisierungsfehler treten auf, wenn ein digitales Audio-Sample nicht exakt dieselbe
Stärke des Audiosignals aufweist, die es haben müsste (mit anderen Worten: das digitale
Audio-Sample ist geringfügig höher oder tiefer als das Analogsignal). Quantisierungsfeh-
ler werden auch als Rundungsfehler bezeichnet, weil das Original-Analogaudiomaterial
durch ungenaue Zahlenwerte dargestellt wird. Angenommen, ein Audiosignal hat z. B.
genau 1,15 Volt, aber der Analog-Digital-Converter rundet diesen Wert auf 1 ab, weil dies
der nächste verfügbare Bitwert ist. Dieser Rundungsfehler führt zu Rauschen im digita-
len Audiosignal. Dieses Quantisierungsrauschen ist zwar möglicherweise nicht direkt
wahrnehmbar, kann aber durch die weitere digitale Verarbeitung noch verstärkt werden.
Verwenden Sie nach Möglichkeit immer die größtmögliche Bittiefe, um Quantisierungs-
fehler zu vermeiden.

Da das Diagramm ganz rechts die höchste Bittiefe angibt, geben die Audio-Samples die
Form des ursprünglichen analogen Audiosignals am genauesten wieder.

Analoge Waveform

Audio-Sample

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