S. 1199), Xiii – Apple Final Cut Express 4 Benutzerhandbuch

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Anhang B

Bildrate und Timecode

1199

XIII

Je höher die Bildrate ist, desto mehr Filmmaterial benötigen Sie, desto schneller muss
der Projektor arbeiten und desto mehr elektronische Bandbreite ist (für Videomaterial)
erforderlich. In der Vergangenheit durchgeführte Wahrnehmungstests unter Kinozu-
schauern haben bewiesen, dass bei zunehmender Flimmerrate auch die Wahrnehmung
nahtloser Bewegungen deutlicher wurde, auch wenn die Bilder selber während einer
einzelnen Flimmerbewegung nicht wechselten. Die wahrgenommene Bildrate (auch
Flimmerrate genannt) kann durch Öffnen und Schließen der Projektorblende für jedes
Filmbild um das Zwei- bis Dreifache erhöht werden, wodurch ein weniger auffälliger
Flimmereffekt auf dem Bildschirm entsteht. Obwohl Filme in der Regel mit einer Bild-
rate von 24 Bildern pro Sekunde (fps) abgespielt werden, öffnet sich die Blende des
Projektors möglicherweise mit einer Bildrate von 48 (fps) oder mehr.

Alte Fernsehsysteme verwendeten ein anderes Konzept für dasselbe Ergebnis: Erhöhte
Flimmerrate, ohne Erhöhung der erforderlichen elektronischen Bandbreite. Beim Zeilen-
sprungverfahren (Interlaced Scanning)
wird ein Fernsehbild lediglich mit der Hälfte der
Videozeilen eines Frame gefüllt (auch Halbbild genannt). Die übrigen Zeilen werden
anschließend ausgefüllt (anderes Halbbild). Ein Halbbild füllt den Fernsehbildschirm mit
einem Bild, obwohl es lediglich die halbe Auflösung verwendet. Hierzu wird nur die
Hälfte der Zeit benötigt, die zum Erstellen des Vollbilds erforderlich wäre. Das Ergebnis
ist eine wahrgenommene Bildrate, die doppelt so hoch wie die tatsächliche Bildrate ist.
Beim Format NTSC beträgt die Bildrate 29,97 fps. Die wahrgenommene Bildrate (d. h.
die Halbbildrate) beträgt jedoch 59,94 fps. Das Flimmern wird auf diese Weise redu-
ziert. Wegen seiner niedrigeren Bildrate von nur 25 fps (oder 50 Halbfeldern pro
Sekunde) ist das Flimmern beim PAL-Format etwas deutlicher wahrzunehmen.

Begrenzungen der Bildrate: Wie viele Bilder pro Sekunde (fps)
gewährleisten eine optimale Bildqualität?

Aus praktischen Gründen sollten Sie beim Aufzeichnen eines sich bewegenden Objekts
die Bildrate der Kamera wie folgt begrenzen:

 Grenze der Wahrnehmungsfähigkeit des menschlichen Auges: Es macht keinen Sinn,

mehr Bilder pro Sekunde zu zeigen, als der Zuschauer wahrnehmen kann. Die genaue
Grenze für die Wahrnehmung von Bewegungen durch das menschliche Auge wird
von Wissenschaftlern nach wie vor diskutiert. Allgemein wird jedoch davon ausge-
gangen, dass das menschliche Auge ab einer gewissen Obergrenze Unterschiede
nicht mehr erkennt.

 Kosten und Größe von Medien: Die Aufbewahrung von Film- und Videobändern ist mit

Kosten verbunden. Höhere Bildraten erfordern mehr Videomaterial und die Aufnah-
men sind kostenintensiv. Zudem erhöht sich der Aufwand für die Bearbeitung und
Verwaltung von Medien, je mehr Rohmaterial verwendet wird.

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