Apple Final Cut Express 4 Benutzerhandbuch

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Teil XIII

Anhänge

Videomaterial kann auch anamorphotisch aufgenommen werden. Beispielsweise weist
das aufgenommene Videobild bei Verwendung eines SD-NTSC-Camcorders weiterhin
720 x 480 Pixel auf. Der aktive Bereich des 16:9-Bilds wird jedoch vertikal so gedehnt,
dass alle 480 Zeilen gefüllt sind.

Der Vorteil dieses Verfahrens besteht darin, dass Produzenten mit einem preiswerten
Equipment breitformatiges Material aufnehmen können. Das Aufnehmen von anamor-
photischem Videomaterial hat allerdings den Nachteil, dass das Motiv des anamorpho-
tischen Bilds auf einem regulären Monitor lang gezogen und verzerrt aussieht, sofern
das Bild nicht angepasst wird.

Hinweis: Da HD-Video immer preisgünstiger wird, tendieren Filmemacher verstärkt
dazu, direkt 16:9-Videos aufzunehmen, anstatt einen anamorphotischen Prozess mit
SD-Video zu verwenden.

Zum Anzeigen von Videomaterial dieser Art muss das Anzeigegerät das Bild vertikal um
25 % stauchen, um die während der Aufnahme erzielte Dehnung zu kompensieren.
Hierbei werden 480 Zeilen in einem schmaleren vertikalen Bereich (360 Zeilen) einge-
passt, wodurch Scanzeilen reduziert werden. Handelt es sich beim Quellenmaterial um
Film ohne feste Zeilenanzahl, wird die vertikale Dehnung optisch erzielt, was eine Erhö-
hung der vertikalen Auflösung zur Folge hat.

Dieses Stauchen kann durch Final Cut Express oder durch einen geeigneten Videomo-
nitor erreicht werden. Wenn Ihr Videomonitor eine 16:9-Taste besitzt (wie viele High-
End-Videomonitore mit TV-Qualität), haben Sie diese Möglichkeit. Beim Drücken dieser
Taste wird das Video vertikal neu skaliert, während es auf dem Monitor angezeigt wird,
und erhält auf diese Weise die korrekten Abmessungen.

Dieses Bild ist nach der
vertikalen Dehnung
leicht verzerrt.

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