Apple Final Cut Express 4 Benutzerhandbuch

Seite 880

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Teil IX

Effekte und Farbkorrektur

Deinterlacing von Videostandbildern zum Verbessern der
Bildqualität

Da SD-Videomaterial (Standard Definition) fast immer auf dem Zeilensprungverfahren
basiert, enthalten aus SD-Videomaterial erstellte Standbilder ebenfalls Zeilensprünge.
Ein einzelnes Bild aus Videomaterial im Zeilensprungverfahren besteht aus zwei Halb-
bildern, die ursprünglich zu unterschiedlichen Zeitpunkten aufgenommen wurden.
Wenn das Videomaterial eines Bilds viele, schnelle Bewegungen enthält (wie zum Bei-
spiel ein Ball, der schnell an der Kamera vorbei rollt), liefern die beiden Halbbilder
sehr unterschiedliche visuelle Informationen. Wird das gesamte Bild angezeigt, wer-
den sich bewegende Objekte wabenähnlich angezeigt, da solche Objekte gleichzei-
tig an zwei Stellen auftauchen.

Während der normalen Wiedergabe von Videomaterial fallen Zeilensprünge in der
Regel nicht sehr auf, da die Halbbilder sehr schnell abgetastet werden. Bildfehler
durch Zeilensprünge können jedoch in einigen Fällen dazu führen, dass Standbilder
auf einem Bildschirm mit Zeilensprungverfahren (wie etwa einem NTSC- oder PAL-
Monitor) flimmern oder Stroboskop-Effekte hervorrufen. Um solche Bildfehler zu
beseitigen, können Sie einen Filter zum Aufheben des Zeilensprungs (Deinterlacing-
Filter) in Final Cut Express anwenden, bevor Sie ein Standbild exportieren. (Ein solcher
Filter entfernt einfach die Hälfte der Zeiten. Anschließend interpoliert er die fehlen-
den Zeiten anhand der verbleibenden Zeiten.) Sie können das Bild auch exportieren,
ohne den Filter anzuwenden. Anschließend wenden Sie dann einen Deinterlacing-
Filter in einem separaten Grafikprogramm an.

Wichtig:

Final Cut Express zeigt die Fenster „Viewer“ und „Canvas“ oftmals im

Deinterlaced-Modus an, um auf diese Weise während der Bearbeitung für ein klareres
Bild zu sorgen. Damit Sie alle potenziellen Bildfehler durch Zeilensprünge in Stand-
bildern erkennen, sollten Sie Videomaterial immer auf einem Monitor betrachten,
der Ihr endgültiges Bildschirmformat verwendet. Wenn Sie Ihren Film beispielsweise
im Videoformat NTSC ausgeben wollen, sollten Sie Ihre Sequenz auf einem externen
NTSC-Monitor anzeigen.

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