Viii – Apple Final Cut Express 4 Benutzerhandbuch

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Kapitel 41

Auswerten von Lautstärkepegeln mit Audiopegelmessgeräten

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VIII

 Laute Spitzen in Audioclips mit ansonsten eher geringer Lautstärke machen die Ver-

wendung der Normalisierungsfunktion schwieriger. Angenommen, Sie haben einen
Clip mit zu leise aufgenommenem Dialog. Am Anfang des Clips befindet sich eine
kurze Spitze beim Klappen der Filmtafel. Wenn Sie versuchen, das Audiomaterial die-
ses Clips zu normalisieren, erweist sich der Ton der Filmtafel als so laut, dass nur sehr
wenig an Aussteuerung überhaupt angewendet werden kann. Wenn Sie in dieser
Situation stärker aussteuern möchten, trimmen Sie den Clip, bis die von der Klappe
herrührende Audiospitze entfernt ist, und wenden Sie dann erneut den Befehl „Nor-
malisierung anwenden“ an.

Auswählen des Referenzpegels für das Mischen und
die Ausgabe

Der Dynamikbereich Ihrer Mischung hängt von dem Umfeld ab, in dem das Endpro-
dukt betrachtet wird. So verfügen Kinos beispielsweise über große, relativ teure Audio-
systeme, die einen weiten Dynamikbereich wiedergeben können. Die Lautsprecher von
Fernsehgeräten sind hingegen wesentlich kleiner und im Hörumfeld gibt es oft mehr
Nebengeräusche. Sehr leise Töne sind darum manchmal nicht hörbar, es sei denn, das
Gesamtsignal wird komprimiert und die Pegel werden erhöht. Dies reduziert jedoch
den Dynamikbereich.

Fernsehsender arbeiten beispielsweise in der Regel nur mit 6 dB zwischen der durch-
schnittlichen Lautstärke und den Spitzenwerten. Bei Spielfilm-Soundtracks mit Dolby
Digital können hingegen 20 dB zwischen dem durchschnittlichen und dem Spitzen-
pegel liegen. Das ist auch der Grund, warum laute Geräusche im Kino so laut klingen:
sie sind viel lauter als der Durchschnittspegel.

Wählen Sie beim Mischen der Endversion Ihres Audiomaterials einen konstanten Refe-
renzwert als Durchschnittspegel. Wenn Sie den durchschnittlichen Referenzpegel wäh-
len, wählen Sie im Prinzip, wie viel Übersteuerungsreserve Sie haben, bevor Ihr Signal
verzerrt. Je höher Sie den Durchschnittspegel festlegen, desto weniger Sicherheitsspiel-
raum haben Sie für Spitzenwerte im Signal. Das bedeutet, dass die lautesten Geräusche
in Ihrer Mischung nicht viel lauter sein dürfen als der Durchschnittspegel. Somit ist die
Mischung weniger dynamisch.

Sendematerial

Akzeptabler Dynamikbereich

Dolby Digital (Theater/Kino)

20 dB

Herkömmliches Videoband

12 dB

Fernsehen

6 dB

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