Aufnehmen von hohen bildraten für zeitlupeneffekte – Apple Final Cut Express 4 Benutzerhandbuch

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Teil XIII

Anhänge

Aufnehmen von hohen Bildraten für Zeitlupeneffekte

Trotz der erhöhten Kosten und des vermehrten Aufwands ist es in einigen Fällen sinn-
voll, höhere Bildraten für Aufnahmen zu verwenden. Zeitlupeneffekte entstehen, wenn
Sie Hunderte von Bildern pro Sekunde erstellen und anschließend diese Bilder mit einer
geringeren Bildrate wiedergeben. Hier ein Beispiel: Eine Kugel durchschlägt eine Glüh-
birne im Bruchteil einer Sekunde. Der Betrachter hat den Eindruck, dass dies beinahe
ohne Zeitverzögerung geschieht. Wenn eine Kamera eine Glühbirne tausend Mal pro
Sekunde aufzeichnet und ein Projektor die Bilder anschließend mit einer Bildrate von
24 fps wiedergibt, dauert das Abspielen des zugehörigen Filmabschnitts fast 40 mal so
lang (1000 fps ÷ 24 fps = 41,6 Sekunden). Je höher die Bildrate, desto höher ist auch die
zeitliche Auflösung Ihres Videomaterials. Somit kann es langsamer abgespielt werden,
um Details zu zeigen, die andernfalls nur unscharf wiedergegeben würden. Aufnahmen
mit höheren Bildraten erfordern auch mehr Licht, da jedes einzelne Bild in einem
kürzeren Zeitraum dargestellt werden muss.

Aufzeichnen von langsamen Bildraten für Zeitraffer-Fotografie

Niedrige Bildraten werden für Zeitraffer-Fotografie eingesetzt. Dabei wird eine Szene
relativ langsam abgespielt, wie zum Beispiel mit einer Rate von einem Bild pro Sekunde,
Stunde oder Tag. Dies ist nützlich, wenn Sie versuchen, sich langsam verändernde Ereig-
nisse aufzunehmen, wie etwa das Wachstum von Pflanzen, die Bewegung von Wolken
bzw. einen Sonnenaufgang oder -untergang. Beim Abspielen mit standardmäßigen Bild-
raten laufen Ereignisse schnell auf dem Bildschirm ab. Ansonsten unsichtbare Muster
werden plötzlich sichtbar.

Die Fotografie feststehender Bilder, traditionell gezeichnete Animationen sowie das
Rendern von Bildern am Computer basieren auf einem ähnlichen Konzept. In diesen
Fällen ist die Bildrate beim Erstellen von Bildern nicht unbedingt mit der Bildwieder-
gaberate identisch. Dies ist einer der wichtigsten Vorteile von Bewegtbildern und
deren Fähigkeit, zeitliche Abläufe zu manipulieren: Sie können Bilder mit der von
Ihnen gewünschten Bildrate erstellen und anschließend mit einer völlig anderen
Geschwindigkeit abspielen.

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