YSI 600R Benutzerhandbuch
Seite 270

Funktionsprinzipien
Abschnitt 5
WTW
Bedienungsanleitung für Umweltüberwachungssysteme
5-12
TEMPERATURAUSWIRKUNGEN UND SALINITÄT
Hinsichtlich der Bestimmung des gelösten Sauerstoffs im Umgebungswasser verhält sich das 6150 System
ähnlich wie die membranbedeckten elektrochemischen Sauerstoffsensoren . Diese besteht darin, dass der
gemessene Parameter proportional zum Partialdruck (nicht der Konzentration) des Sauerstoffs in der zu
bewertenden Lösung ist. Dieser Partialdruck-Wert wird als “Prozent-Luftsättigung” angegeben. Das
Signal des 6150-Systems wird von der Temperatur beeinflusst (ungefähr 1,32% pro Grad Celsius) und dieser
Faktor muss berücksichtigt werden, wenn die genaue Gelöst-Sauerstoff-Messwerte, bei Temperaturen
gewonnen werden müssen, die von der Kalibriertemperatur abweichen. Die Sonde führt diesen Ausgleich
automatisch aus. Außerdem ist die Beziehung zwischen dem gemessenen Partialdruck des Sauerstoffs
(Prozent Sättigung) und der Löslichkeit von Sauerstoff in mg/L temperaturabhängig. Zum Beispiel enthält
luftgesättigtes Süßwasser 9,09 mg/L bei 20°C, aber nur 7,65 mg/L bei 30°C. Die Sonde kompensiert beide
temperaturbezogenen Faktoren nach der Kalibrierung des Instruments. Die Temperaturkompensation für
die prozentuale Sättigung wird empirisch abgeleitet, während die Umwandlung zur Löslichkeit in mg/L
automatisch unter Verwendung der Formeln ausgeführt wird, die in den Standard Methods for the
Examination of Water and Wastewater (Ausgabe 1989) nachgeschlagen werden können. Siehe Anhang D,
Löslichkeit und Druck/Höhentabellen der mit der Serie 6 Sonde geliefert wird, er enthält tabellarisch
den gelösten Sauerstoff als Funktion der Salinität und Temperatur.
Während der gemessene Partialdruck des luftgesättigten Wassers keine Funktion der Salinität (oder des
gelösten Feststoff-Gehaltes) des Wassers ist, verändert sich die Sauerstoffkonzentration bei einem
gegebenen Partialdruck signifikant mit der Salinität. Demnach enthält luftgesättigtes Süßwasser (Salinität
= 0) bei 20°C 9,09 mg/L Sauerstoff, während luftgesättigtes Meerwasser (Salinität = 35) nur 7,35 mg/L
enthält. Dieser Effekt wird automatisch bei der Ausgabe der Gelöst-Sauerstoff konzentration
berücksichtigt, , solange der Leitfähigkeits-Sensor in Betrieb und einwandfrei kalibriert ist.
VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR MESSUNG UND KALIBRIERUNG
(1) Wenn als Kalibriermedium wassergesättigte Luft verwendet wird, muss sichergestellt sein, dass sich
sowohl der Gelöst-Sauerstoff-Messwert als auch die Temperatur stabilisiert haben (10 - 15 Minuten), bevor
mit der Kalibrierung begonnen wird. Ein feuchter Thermistor kann aufgrund von Verdunstung künstlich
niedrige Temperaturwerte anzeigen, und diese Situation führt zu einem mangelhaften Temperaturausgleich
und ungenauen Messwerten.
(2) Wenn luftgesättigtes Wasser als Kalibriermedium verwendet wird, stellen Sie sicher, dass das Wasser
wirklich gesättigt ist, indem es mindestens 1 Stunde mit einer Aquarium-Pumpe und einem Luftsprudler
durchgeblasen wird, bevor sie das Kalibrierungsverfahren implementieren.
(3) Für Kalibrierungen in wasserdampfgesättigter Luft muss gewährleistet sein, dass das verwendete
Kalibriergefäß belüftet wird oder über einen Druckausgleich verfügt.
(4) Wenn die Sonde nicht verwendet wird, MÜSSEN Sie sie feucht aufbewahren, entweder indem Sie sie in
Wasser tauchen oder indem Sie die Membran an der Sondespitze mit einer Plastikkappe/einem feuchten
Schwamm abdecken, die im Auslieferungszustand dort angebracht waren.
(5) Wenn Sie Ihren Sensor aus Versehen länger als ca. 2 Stunden der Umgebungsluft aussetzen, können Sie
die Membran anhand folgender Methode wieder befeuchten: (1) Gießen Sie ungefähr 400 ml Wasser in
einen 600 ml Becher oder ein Glasgefäß – verwenden Sie KEINE Plastikbehälter – und erhitzen Sie das
Wasser auf einer mit Thermostat ausgestatteten Kochplatte oder in einem Ofen, so dass eine konstante
Temperatur von 50+/- 5°C erreicht wird. Legen Sie die Sonden-Spitze, die die Sensormembran enthält, in
das warme Wasser und lassen Sie sie bei erhöhter Temperatur ungefähr 24 Stunden darin liegen. Decken
Sie, wenn möglich, den Behälter ab, um die Verdunstung zu verringern. Wenn die Wiederbefeuchtung
abgeschlossen ist, lagern Sie den Messkopf vor der Kalibrierung oder dem Einsatz entweder in Wasser oder
wassergesättigter Luft. VORSICHT: STELLEN SIE SICHER, DASS DAS WASSER IM KESSEL,
WÄHREND DES WIEDERBEFEUCHTUNGS-SCHRITTES, NICHT VOLLSTÄNDIG
VERDAMPFT.