YSI 600R Benutzerhandbuch
Seite 362

Chlorophyll-Messungen
Anhang I
WTW
Bedienungsanleitung für Umweltüberwachungssysteme
I-6
Testreihen bei uns haben gezeigt, dass die Gesamtempfindlichkeit des optischen Systems des 6025 sehr
stabil ist und mit großer Wahrscheinlichkeit keine signifikante Abweichung über die Zeit zeigt. Wenn Sie
also die Farbstoff-“Kalibrier”-Methode (mit ihren Beschränkungen) verwenden, müssen Sie die Routine
nur sehr selten ausführen (Denken Sie daran, dass sie grundsätzlich sowieso nur als Abweichungs-
Überprüfung nützlich ist). Im Allgemeinen müssen Sie regelmäßig 2-Punkt-Kalibrierungen durchführen,
indem Sie während Ihrer Anfangsuntersuchungen mit dem 6025 häufiger eine Farbstoffprobe verwenden,
um ihre Abweichrate empirisch zu bestimmen, und diese Ergebnisse verwenden, um Ihre
Kalibrierhäufigkeit festzulegen.
Wenn Sie den Sensor mit Phytoplankton-Suspensionen nachkalibrieren, um genaue Messwerte für
Chlorophyll zu erlangen, wie sie durch die Labor-Extraktionsanalyse bestimmt wurden, dann führen Sie
gewissermaßen eine 2-Punkt-Kalibrierung für jede Probenentnahme oder Überwachungsuntersuchung
durch.
Gibt es Vorkehrungen, die zu treffen sind, wenn Proben für Laboranalysen genommen werden?
Ja. Das Wichtigste ist es, eine Probe zu nehmen, die repräsentativ für das Wasser ist, das vom 6025 in vivo
gemessen werden soll. Der am häufigsten begangene Fehler ist es, einfach eine offene Flasche ins
Gewässer einzutauchen. Unter diesen Bedingungen werden auch makroskopische Oberflächenpflanzen
oder Algensubstanzen (die auch Chlorophyll enthalten) in die Probe eingeleitet, auch wenn sie nicht im
Bodenwasserbereich vorhanden sind, wo der Messkopf die Fluoreszenz misst. Wenn dies geschieht,
werden Ihre Laboranalysen immer irrtümlicherweise zu hoch ausfallen, in Bezug auf die in vivo-
Chlorophyll-Daten des 6025.
Für Oberflächen-Probenentnahmen können Sie diesen Effekt stark minimieren, indem Sie die versiegelte
Flasche einen Fuß oder mehr ins Wasser eintauchen und erst dann die Kappe entfernen und den Behälter
füllen. Diese Kappe muss dann wieder aufgesetzt werden, bevor Sie die Flasche aus dem Wasser
entnehmen. Eine bessere Technik ist es, im Handel erhältliche Wasserprobengeräte zu erwerben, die
speziell dafür vorgesehen sind, repräsentative Proben in einer bestimmten Tiefe zu entnehmen.
Sie müssen ebenfalls Vorkehrungen treffen, um Ihre Proben für den Transport ins Labor zu stabilisieren.
Die Proben müssen kühl und dunkel gelagert werden (z.B. in einem Eiskübel) bis das Analyseverfahren
beginnt. Einige Nutzer bevorzugen es, die Proben vor Ort zu filtern und die Filter-Pads während des
Transports auf Eis zu legen und dunkel zu lagern.
Meine Feldarbeits-Standorte zeigen viele sichtbare, schwebende Algen, aber mein 6025-Chlorophyll-
Sensor zeigt sehr niedrige Messwerte. Was verursacht dieses Paradox?
Der 6025 ist nicht dafür vorgesehen, das makroskopische Algen- oder Pflanzenmaterial zu messen, das an
der Oberfläche schwebt. Es misst eher die Fluoreszenz durch das mikroskopische Phytoplankton, das unter
der Wasseroberfläche gelöst ist. Es ist ziemlich häufig der Fall, dass Algenmatten auf dem Gewässer
schwimmen, das aber geringe Phytoplankton-Konzentrationen unter der Wasseroberfläche aufweist.
Was kann ich tun, um die bestmöglichen Daten von meinem 6025-Sensor in Probenuntersuchungen
zu erhalten?
Zwei Faktoren sind am wichtigsten. Der erste Faktor ist, sicherzustellen, dass die Messwerte stabil sind,
bevor Sie sie manuell aufzeichnen oder in einen Computer oder 650 MDS-Display/Logger eingeben. Sie
müssen die Messwerte für mindestens 1-2 Minuten visuell überwachen, um Stabilität zu erreichen,
nachdem die Sonde eingetaucht wurde. Der zweite Faktor ist, dass Sie immer manuell den mechanischen
Wischer am Sensor betätigen müssen, nach dem Eintauchen der Sonde, aber bevor Sie mit der visuellen
Überwachung der Messwerte beginnen. Der Reinigungszyklus ist notwendig, um Blasen von der optischen
Fläche zu entfernen, die auf jeden Fall zu falschen Messwerten führen. Wenn die erhaltenen Messwerte