YSI 600R Benutzerhandbuch
Seite 278

Funktionsprinzipien
Abschnitt 5
WTW
Bedienungsanleitung für Umweltüberwachungssysteme
5-20
Im Primärstandard Formazin, zeigen die beiden Trübungs-Sensoren (6026 und 6136) effektiv identisches
Verhalten. Zusätzlich können auch AEPA-AMCO Polymer Perlen (von WTW als Modell 6073 geliefert)
mit einer wichtigen Voraussetzung verwendet werden. Sie müssen daran denken, dass die 6026 und 6136
Sensoren, die gleiche Werte in Formazin-Suspensionen ablesen, unterschiedliche Reaktionen in
Suspensionen der AEPA-AMCO Perlen zeigen. Dieser Effekt hängt vom größeren optischen Zellvolumen
des 6136 ab. Demnach ist, wie es auf dem Etikett für Trübungs-Standards, die von WTW geliefert werden,
vermerkt ist, der Wert des Standards100 NTU, wenn er für die Kalibrierung des 6026 Sensors eingesetzt
wird, aber 126 NTU, wenn er für die Kalibrierung des 6136 eingesetzt wird.
Im Umgebungswasser, das gelöste Stoffe unterschiedlicher Größe und Dichte enthält, weichen die
Messwerte für die beiden Messköpfe auch nach der Kalibrierung, entweder mit Formazin- oder Polymer-
Perlen voneinander ab, wobei der 6026 fast immer höhere Messwerte anzeigt und das Ausmaß des
Unterschiedes im Allgemeinen proportional zur Gesamttrübung ist. Wenn zum Beispiel beide Messköpfe
bei 0 und 100 NTU kalibriert werden und dann in einen trüben Fluss gehalten werden, kann der 6026 400
NTU anzeigen, während der 6136 nur 300 NTU anzeigt. Die absolute Differenz bei den Sensor-
Messwerten würde zurückgehen, sobald die Trübung nachlässt. Wenn also der 6026 30 NTU anzeigt,
würde der 6136 wahrscheinlich ungefähr 21 NTU anzeigen.
Beachten Sie, dass die Sondensoftware das Ergebnis der beiden Sensoren mit etwas unterschiedlichen
Trübungseinheiten (“trübe NTU” für den 6026 und “trübe+ NTU” für den 6136) angeben wird, so dass der
Benutzer leicht in der Lage ist, während der späteren Datenanalyse zu bestimmen, welcher Sensor in einer
bestimmten Studie verwendet wurde.
Unabhängig davon, ob der 6026 oder der 6136 in Ihrer Sonde installiert ist, es ist wichtig, daran zu denken,
dass optische Messungen bei der Feldarbeit besonders empfindlich auf Verschmutzungen reagieren, und
zwar nicht nur durch langfristige Ablagerungen von biologischen und chemischen Schmutzstoffen, sondern
auch durch kurzfristige Blasenbildung bei der Ausgasung von Gewässern. Diese Blasen können bei
kurzfristigen Probenentnahme-Anwendungen im allgemeinen durch manuelles Hin- und Her bewegen der
Sonde entfernt werden. Bei Studien jedoch, die länger als einige Stunden dauern und bei denen der
Benutzer nicht am Standort anwesend ist, wird die Qualität der Trübungsdaten, die mit einem solchen
Trübungs-Sensor ermittelt werden, der über keine mechanischen Reinigungsfunktionen verfügt, aller
Wahrscheinlichkeit schlecht ausfallen. Wie jedoch oben erwähnt ist sowohl der 6026-Messkopf wie auch
der 6136-Messkopf mit einem mechanischen Wischer ausgestattet, so dass er ideal für unbeaufsichtigte
Anwendungen geeignet ist. Der Wischer kann während einzelner Probenentnahmen in Echtzeit aktiviert
werden oder läuft bei langfristiger unbeaufsichtigten Probenentnahme-Studien automatisch ab. Die Anzahl
der Wischerbewegungen und die Frequenz der Reinigungszyklen für den unbeaufsichtigten Modus kann in
der Sondensoftware eingestellt werden. Im Allgemeinen ist eine Wischerbewegung für die meisten
Umweltanwendungen ausreichend, aber in Medien mit besonders starker Verschmutzung sind eventuell
zusätzliche Reinigungszyklen erforderlich.
KALIBRIERUNG UND TEMPERATURAUSWIRKUNGEN
Die Sondensoftware bietet 1-Punkt-, 2-Punkt- und 3-Punkt-Kalibrierverfahren als Optionen an. Bei den
meisten Anwendungen ist eine 2-Punkt-Kalibrierung bei 0 und ungefähr 100 NTU, sowohl für den 6026
wie auch für den 6136 ausreichend. Ein Benutzer könnte jedoch eine 3-Punkt Kalibrierung bei Werten von
ungefähr 0, 100 und 1000 NTU ausführen wollen, um für den im Normalfall angetroffenen
Trübungsbereich (0-1000 NTU) die größte Präzision bieten zu können. Wenn der Trübungsbereich in der
Umweltprobe genau bekannt ist, können die Maße anderer Trübungswerte verwendet werden (entweder bei
3-Punkt oder 2-Punkt-Routinen). Bei allen Kalibrierverfahren muss jedoch einer der Standards 0 NTU sein
und dies sollte der erste Kalibrierpunkt sein.
ANMERKUNG: Vor dem Kalibrieren Ihres 6026 oder 6136 Trübungs-Sensors, achten Sie bitte genau auf
die folgenden Vorsichtsmaßregeln: