YSI 600R Benutzerhandbuch
Seite 301

Funktionsprinzipien
Abschnitt 5
WTW
Bedienungsanleitung für Umweltüberwachungssysteme
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wurde. Das Filtersystem ist jedoch nicht perfekt und es kann durch die Schwebstoffe zu einer geringen
Interferenz bei den PE-enthaltenden BGA-Messwerten kommen. Laborexperimente zeigen, dass ein 6132-
Sensor eine Trübungs-Interferenz hat, die durch einen Faktor von ungefähr 140 Zellen/ml der PC-
enthaltenden BGA pro NTU der Trübung gekennzeichnet ist. Zum Beispiel ist bei einer Trübung von 100
NTU ein Messwert der PE-enthaltenden BGA- von 14000 Zellen/ml zu beobachten, weit über dem
Messwert, der eigentlich bedingt durch das Vorhandensein von BGA angezeigt werden müsste. Benutzer
möchten vielleicht den unabhängig bestimmten Trübungs-Wert und den obigen Kompensations-Faktor
verwenden, um die gemessenen PE-enthaltenden BGA-Werte, unter Verwendung, beispielsweise, einer
Kalkulationstabelle, zu korrigieren.
EFFEKT DES CHLOROPHYLL AUF BGA-PE-MESSWERTE
Während das orangene LED, das im 6132 PE-Messkopf verwendet wird, nicht ideal für die Anregung des
Chlorophylls im Nicht-BGA-Phytoplankton ist, wird einiges an Fluoreszenz des umgebenden Chlorophylls
immer durch den PE-Messkopf induziert. Da das Filtersystem für die 6132 Photodiode bei der
Absonderung der Chlorophyll-Fluoreszenz nicht perfekt ist, kann es durch das Chlorophyll-enthaltende
Phytoplankton zu einer kleineren Interferenz mit den PE-enthaltenden BGA-Messwerten kommen.
Laborexperimente zeigen, dass eine Phytoplankton-Suspension aus Scenedesmus quadricauda, deren
Chlorophyll-Gehalt mit einem 6025-Sensor gemessen wurde, Chlorophyll-Interferenzen zeigt, die durch
einen Faktor von ungefähr 20 Zellen/ml der PC-enthaltenden BGA pro ug/l des Chlorophylls
gekennzeichnet sind. Zum Beispiel ist bei einem Chlorophyll-Wert von 30 ug/l aus Scenedesmus
quadricauda, ein Messwert der PC-enthaltenden BGA von 600 Zellen/ml zu beobachten, weit über dem
Messwert, der eigentlich bedingt durch das Vorhandensein von BGA angezeigt werden müsste. Beachten
Sie aber, dass die Chlorophyll-Interferenzen von anderen Algenarten sehr wahrscheinlich stark von denen
abweichen, die im Test verwendet wurden, deshalb ist der notierte Wert von 20 Zellen/ml pro ug/l des
Chlorophylls nur ein grober Annäherungswert.
TEMPERATUREFFEKTE AUF DIE BGA-PE-MESSWERTE
YSI-Experimente haben gezeigt, dass die Fluoreszenz der Phytoplankton-Suspensionen deutliche
Temperaturabhängigkeit zeigen kann, sowohl durch eine Veränderung der BGA-Fluoreszenz als auch durch
eine Veränderung im Messkopf-Ergebnis. Ohne Kompensation würde dieser Effekt offenkundig zu Fehlern
bei den PE-enthaltenden BGA-Messwerten der Feldarbeit führen, wenn die Temperatur am Standort
deutlich von der Kalibrierungs-Temperatur abweicht. Dieser Temperatur-Fehler kann reduziert werden,
indem eine Kompensations-Routine der PE-Temperatur (“PE tempco”) angewendet wird, die sich in der
Sonden-Firmware unter dem Advanced|Sensor-Menü findet, wo der Faktor in “% pro Grad C” eine
Eingabe durch den Benutzer sein kann.
Der Wert dieses Faktors kann wie folgt geschätzt werden, indem eine Einzel-Suspension der PE-
enthaltenden BGA unter Laborbedingungen verwendet wird. Im Experiment wird der Zellen/ml-Wert der
Suspension sowohl bei Umgebungstemperatur als auch bei viel kälterer Temperatur durch Kühlen der
Suspension im Kühlschrank gemessen.
Temperaturänderung = 21°C bei Umgebungstemperatur – 2°C im Kühlschrank = 19 C Temperaturänderung
Fluoreszenz-Änderung = 100.000 Zellen/ml bei 21°C – 120.000 Zellen/ml bei 2°C = 20.000 Zellen/ml-
Änderung
% Fluoreszenzänderung = (20,000/100,000) x 100 = 20%
PE Tempco-Faktor = 20%/19 C = 1,05 % pro Grad °C
VORSICHT: Dies ist nur ein hypothetisches Beispiel. Effektive tempco Faktor-Werte müssen vom
Benutzer bestimmt werden.
Beachten Sie, dass die Verwendung dieser empirisch abgeleiteten Kompensation keine genauen
Feldarbeits-Messwerte garantiert, da wahrscheinlich jede PE-enthaltende BGA-Art einzigartig ist,
hinsichtlich der Temperaturabhängigkeit ihrer Fluoreszenz. Änderungen in der Fluoreszenz mit der