Equalization-filter, Frequenzbereiche und entzerrung – Apple Final Cut Pro 6 Benutzerhandbuch

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Kapitel 8

Verwenden von Audiofiltern

169

I

Equalization-Filter

Mit einem Audioentzerrungsfilter (Equalizer) können Sie die Stärke eines Audiosignals
innerhalb ausgewählter Frequenzbereiche oder Bänder verstärken oder abschwächen.
Beispielsweise können Sie mit einem Dreiband-Equalizer die Aussteuerung für nied-
rige, mittlere und hohe Frequenzen vornehmen und so die akustische Gestaltung eines
Klangs ändern, indem Sie bestimmte Frequenzen intensivieren und andere abschwä-
chen. In der Regel empfiehlt es sich, Frequenzen abzuschwächen und nicht zu
verstärken. So vermeiden Sie potenzielle Verzerrungen.

Wenn Sie der Meinung sind, dass es einem Klang an „Brillanz“ (d. h. höheren Frequen-
zen) mangelt, bietet es sich an, einige der niedrigen oder mittleren Frequenzen heraus-
zufiltern. So erzielen Sie den Effekt, dass die höheren Frequenzen intensiver als die
niedrigen und mittleren Frequenzen zu hören sind. Die Gefahr, beim Verstärken von
Frequenzen zu übertreiben, ist groß. Aus diesem Grund sollten Sie sich angewöhnen,
Frequenzen in erster Linie abzuschwächen. Bestimmte Klangtypen – männliche und
weibliche Stimmen, Bandgeräusch, Verkehrslärm – erscheinen jeweils auf unterschied-
lichen Frequenzen im Klangspektrum. EQ-Filter sind vielseitig verwendbar – vom Mini-
mieren der Hintergrundgeräusche in einer Aufnahme bis hin zur Hervorhebung einer
Sprecherstimme über die verwendete Hintergrundmusik. Mit EQ-Filtern können Sie
auch Effekte erzeugen. Beispielsweise können Sie eine Stimme so klingen lassen, als sei
diese durch ein Telefon oder einen Lautsprecher zu hören. (Dieser Effekt ist möglich, da
Telefone und Lautsprecher gewöhnlich weder hohe noch niedrige, sondern nur mitt-
lere Frequenzen wiedergeben.)

Frequenzbereiche und Entzerrung

Die komplette Bandbreite des menschlichen Gehörs (zw. 20 Hz und 20.000 Hz) kann in
das folgende Spektrum unterschiedlicher Frequenzbereiche unterteilt werden: nied-
rige Frequenzen, mittlere Frequenzen und höhere Frequenzen.

Hinweis:

Die genannten Bereiche werden je nach Gerät unterschiedlich definiert. Bei

den folgenden Bereichen handelt es sich um ungefähre Werte.

Niedrige Frequenzen (20 – 250 Hz)
Die für das menschliche Gehör vernehmbaren niedrigen Frequenzen beginnen bei
ca. 20 Hz. Allerdings sind viele Lautsprecher nicht in der Lage, derart niedrige Frequen-
zen wiederzugeben. Das ist ein Beispiel dafür, inwiefern Anzeigen von Audiopegeln
irreführend sein können. Zwar werden die hochfrequenten Signale hier angezeigt,
doch sind die Lautsprecher nicht in der Lage, derart niedrige Klänge wiederzugeben.
Die niedrigsten Frequenzen sind sowohl hör- als auch fühlbar, für sie ist eine maximale
Verstärkung erforderlich. Häufig werden Tieftonlautsprecher („Subwoofer“) ausschließ-
lich für die Wiedergabe der niedrigen Frequenzen eines Klangspektrums verwendet.
(Der 0.1-Kanal in einer 5.1-Kanal-Surround-Sound-Mischung ist ein dedizierter Niedrig-
frequenz-Kanal für Effekte).

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