Auswählen eines geeigneten videoformats – Apple Final Cut Pro 6 Benutzerhandbuch

Seite 1339

Advertising
background image

466

Teil II

Effekte

Auswählen eines geeigneten Videoformats

Clips, die zum Ausstanzen verwendet werden sollen, sollten idealerweise aus Material
in unkomprimierten oder nur minimal komprimierten Videoformaten stammen. Hierzu
zählt beispielsweise Betacam SP- oder Digital Betacam-Material, das über ein Interface
für die unkomprimierte Videoaufnahme digitalisiert wurde, oder DVCPRO 50-Material,
das ohne zusätzliche Komprimierung digital aufgenommen wurde. Beim Komprimie-
ren wird die Farbinformation eines Clips deaktiviert, und es entstehen möglicherweise
Bildfehler entlang der Kanten mit starkem Kontrast im Bild (wie beispielsweise an den
Rändern um das auszustanzende Bild). Das Verwenden von komprimiertem Videomate-
rial zum Erstellen von Stanzeffekten führt normalerweise dazu, dass weniger Details um
die Kanten des ausgestanzten Bilds sichtbar sind. Hierzu gehören beispielsweise Haare,
lichtdurchlässige Stoffe, Spiegelungen und Rauch.

Wenn Sie während der Aufnahmen eine Komprimierung anwenden müssen, können
Sie dennoch gute Stanzmasken aus Clips erzeugen, die mit einer maximalen Kompri-
mierungsrate von 2:1 aufgenommen wurden. Idealerweise sollte das aufgenommene
Material jedoch nicht komprimiert sein. DV-Material, das bei der Aufnahme mit einer
Rate von 5:1 komprimiert wurde, ist weniger gut geeignet. Der Grund sind Fehler, die
bei der Komprimierung entstehen, die zwar während der normalen Wiedergabe nicht
sichtbar sind, jedoch an den Rändern eines Objekts im Vordergrund zu sehen sind,
wenn Sie mit dem Ausstanzen beginnen. Dies bedeutet jedoch nicht, dass Sie DV-
Material nicht für Stanzmasken verwenden können.

Mit einer hochwertigen DV-Kamera und guter Beleuchtung ist es möglich, qualitativ
annehmbare Stanzmasken mit DV-Clips zu generieren. Erwarten Sie jedoch nicht das
Maß an Detailgenauigkeit an den Rändern eines ausgestanzten Objekts, das Sie mit
nicht oder minimal komprimiertem Material erhalten. Während Sie beispielsweise Rauch,
Spiegelungen oder Haare beim Ausstanzen nicht komprimierten Materials vermutlich
erhalten können, ist dies mit entsprechendem DV-Material wahrscheinlich nicht mög-
lich. Wenn das Objekt im Vordergrund andererseits glattes schwarzes Haar, eng anlie-
gende Kleidung und keine transparenten Bereiche aufweist, können Sie möglicherweise
eine ausgezeichnete Stanzmaske erzeugen.

Advertising