Apple Final Cut Pro 6 Benutzerhandbuch

Seite 2062

Advertising
background image

Anhang A

Videoformate

427

V

In den Zeiten, als der Filmschnitt noch linear durchgeführt wurde und Videomaterial
einfach von einem Band auf das nächste kopiert wurde, waren diese Fakten nicht offen-
sichtlich, weil die Videoausstattung immer automatisch einen Ausgleich durchführte.
Als jedoch Computer für die Videobearbeitung eingesetzt wurden, sah auf diesem Weg
erfasstes digitales Videomaterial plötzlich verzerrt aus (vertikal gestaucht oder horizon-
tal gedehnt), weil der Computer die Pixel als Quadrate anzeigte und dieser Effekt nicht
kompensiert wurde.

Einige Videoformate verwenden rechteckige Pixel, um auf diese Weise die Anzahl der
auf einem Band gespeicherten Informationen zu verringern. Hier ein Beispiel: DVCPRO
HD nimmt 1280 Pixel pro Zeile auf (mit dem Format 720p). Damit Speicherplatz auf
dem Band gespart werden kann, wird die Intensität alle 1,33 Pixel gemittelt (ein als
Subsampling

bezeichneter Prozess), und nur 960 Pixel werden aufgezeichnet. Diese

Pixel stellen keinen quadratischen Bereich dar, sondern einen breiteren, rechteckigen
Anteil jeder Videozeile. Die Anzahl der Informationen auf dem Band wird somit von
4 auf 3 verringert.

Videoschnitt- und Bildbearbeitungsprogramme wie zum Beispiel Final Cut Pro und
Photoshop müssen diese rechteckigen Pixel ausgleichen, damit sie korrekt auf einem
Computermonitor angezeigt werden. Allerdings werden mehrere unterschiedliche Pixel-
formate verwendet und leider existiert kein allgemein akzeptierter Industriestandard.
Das genaue, im Einzelfall verwendete Seitenverhältnis kann von einem Softwarepro-
gramm zum nächsten leicht variieren. Dasselbe gilt für Video-Interfaces von verschie-
denen Drittanbietern.

Am Schwierigsten ist heutzutage der Austausch von Grafiken zwischen Programmen
mit unterschiedlichen Pixelformaten. Der Austausch zwischen einem Programm, das
rechteckige Pixel nicht unterstützt, und einem Programm, das solche Pixel unterstützt,
ist ebenfalls eine Herausforderung. Deutlich einfacher wird die Arbeit mit solchen Pro-
grammen, die mit den ursprünglichen, nichtquadratischen Pixelbildabmessungen
arbeiten können und für eine Kompensation am Computermonitor sorgen. Glücklicher-
weise können wichtige Video- und Grafikprogramme wie zum Beispiel Photoshop,
After Effects, Final Cut Pro und DVD Studio Pro Grafiken und Videomaterial mit den
ursprünglichen Auflösungen bearbeiten. Somit arbeiten Sie immer mit den genauen
Pixelabmessungen, die Sie schließlich auf Videoband oder DVD ausgeben.

Advertising