Apple Final Cut Pro 6 Benutzerhandbuch

Seite 1256

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Kapitel 17

Ändern der Clipgeschwindigkeit und Einstellen einer variablen Geschwindigkeit

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II

In den meisten Fällen werden die Bilder aus der Mediendatei eines Clips in chronolo-
gischer Reihenfolge abgespielt. Besteht Ihr Clip beispielsweise aus 300 Bildern, wird
zunächst Bild 1 der Mediendatei abgespielt. Es folgen die Bilder 2, 3, usw., bis schließlich
Bild 300 erreicht ist. Mit dem Werkzeug „Variable Geschwindigkeit“ können Sie nun ein-
stellen, zu welchem Zeitpunkt Bilder aus der Mediendatei eines Clips abgespielt werden
sollen. Zu diesem Zweck ändern Sie die chronologische Reihenfolge der Bilder, lassen
einige Bilder aus (Zeitraffer) oder wiederholen andere (Zeitlupe).

Es kann hilfreich sein, sich den Vorgang der Anpassung der variablen Geschwindigkeit
als ein Anpassen von Bildern im Zeitverlauf vorzustellen. Die eigentliche Arbeit besteht
nämlich darin, die Bilder aus der Mediendatei eines Clips (auch Eingabebilder genannt)
anderen Stellen im Zeitverlauf des Clips zuzuweisen (Ausgabebilder). Sie müssen ledig-
lich einige Keyframes festlegen. Final Cut Pro interpoliert anschließend die übrigen
Keyframes automatisch und erzeugt auf diese Weise harmonische Geschwindigkeits-
änderungen im Zeitverlauf.

Die folgenden Beispiele erläutern, wie Sie bei einem Clip mit 300 Bildern vorgehen können:

 Anstatt die Bilder 1-300 aus der Mediendatei des Clips nacheinander abzuspielen,

können Sie mithilfe von Keyframes für variable Geschwindigkeiten festlegen, dass
die Bilder in der Reihenfolge von 300 bis 1 abgespielt werden. Dies entspricht einer
Wiedergabe in umgekehrter Richtung.

 Sie können Bild 1 aus der Mediendatei des Clips während der gesamten Dauer des

Clips von 300 Bildern wiederholen. Das Bild wirkt nun wie ein Standbild.

 Sie können Keyframes so festlegen, dass Bild 1 aus der Mediendatei des Clips bei den

Bildern 1, 150 und 300 des Clips wiedergegeben wird. Während der Wiedergabe stellt
Final Cut Pro mittels Interpolation fest, welche Bilder der Mediendatei zwischen den
Keyframes für variable Geschwindigkeiten abgespielt werden und sorgt so für harmo-
nische Geschwindigkeitsänderungen.

Damit Sie die Grundprinzipien des Werkzeugs „Variable Geschwindigkeit“ noch besser
verstehen können, wenden Sie eine variable Geschwindigkeitsanpassung auf einen
Clip an. Betrachten Sie anschließend die Parameter für „Variable Geschwindigkeit“ im
Bereich „Bewegung“ des Clips oder im Keyframe-Editor des Fensters „Timeline“.

Gehen Sie wie folgt vor, um die Geschwindigkeit eines Clips variabel anzupassen:

1

Wählen Sie einen Clip im Fenster „Timeline“ aus.

2

Wählen Sie „Modifizieren“ > „Geschwindigkeit“ (oder drücken Sie die Tastenkombina-
tion „Befehl-J“).

3

Wählen Sie „Variabel“ aus dem Einblendmenü aus und klicken Sie dann auf „OK“.

Es werden zwei Keyframes für variable Geschwindigkeit hinzugefügt, d. h. ein Keyframe
zum ersten und ein weiterer zum letzten Bild Ihres Clips. Jeder Keyframe verfügt über
Bezier-Aktivpunkte. Sie sorgen dafür, dass der Clip am Anfang kontinuierlich von einer
langsamen zur normalen Geschwindigkeit wechselt und am Ende von der normalen
Geschwindigkeit wieder zur langsamen Geschwindigkeit zurückkehrt.

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