Vermeiden unzulässiger sendepegel, Zulässige broadcast-farben, S. 573) – Apple Final Cut Pro 6 Benutzerhandbuch

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Kapitel 26

Messen und Festlegen von Videopegeln

573

III

Vermeiden unzulässiger Sendepegel

Fernsehsender arbeiten mit „sendefähigen“ Maximalwerten für die Luminanz und
Chrominanz. Wenn ein Video diese Grenzwerte überschreitet, kann es zu Verzerrungs-
effekten in Form von überlaufenden Farben, einem „Auswaschen“ der Weiß- und
Schwarztöne des Videos oder auch einem Überlaufen des Bildsignals in das Audiosig-
nal kommen, was eine akustische Verzerrung nach sich zieht. In allen beschriebenen
Fällen bedeutet das Überschreiten der standardmäßigen Signalpegel gegebenenfalls
eine inakzeptable Verschlechterung der Übertragungsqualität.

Aus diesem Grund müssen Sie beim Durchführen der Farbkorrektur an Clips Ihrer
geschnittenen Sequenz darauf achten, dass die Luma- und Chroma-Pegel des Videos
innerhalb der Parameter bleiben, die als sendefähig, d. h. akzeptabel für eine Fernseh-
ausstrahlung, festgelegt sind. Es kann sehr leicht passieren, dass Sie die Pegel von Clips
in Ihrer Sequenz versehentlich zu hoch einstellen. Daher ist es wichtig, mit den Scopes
und Bereichsprüfungsoptionen von Final Cut Pro sicherzustellen, dass die festgelegten
Luma- und Chroma-Pegel im zulässigen Rahmen bleiben.

Wenn ein Sender Ihren Film ausstrahlen will, erhalten Sie normalerweise eine Reihe von
Richtlinien, in denen die Kriterien des Senders für ein zulässiges Videosignal definiert
sind. In den USA besitzt beispielsweise die Corporation for Public Broadcasting eine
häufig zitierte Richtliniengruppe zur Definition der zum Senden akzeptablen Luma-
und Chroma-Pegel. In der Regel werden Sie mit kaum einem Sender Schwierigkeiten
bekommen, wenn Ihr Film diese Richtlinien erfüllt, da sie recht allgemein gehalten sind.
Andere Sendeanstalten veröffentlichen allerdings eigene Richtlinien.

Zulässige Broadcast-Farben

Anfänger begehen beim Erstellen von Grafiken für Videos häufig einen Fehler: Sie
verwenden Farben, die auf dem Computerbildschirm lebendig aussehen, deren Chro-
minanz- und Luminanzpegel jedoch außerhalb des übertragbaren Farbbereichs lie-
gen. Sendeanstalten müssen sich an diese Spezifikationen halten oder sie riskieren
Bußgelder der FCC (Federal Communications Commission). Sollten Sie also ein Band
einreichen, das nicht den Spezifikationen entsprechende Signale enthält, wird dieses
u. U. nicht akzeptiert.

Zahlreiche Grafik- und Compositing-Programme verfügen über „sendefähige“ Filter,
mit denen Sie den Farbbereich einer Grafik so einschränken können, dass sich diese
korrekt ohne Abweichung senden lässt. Die Verwendung dieser Filter sollte jedoch
die zuletzt in Erwägung zu ziehende Option sein. Das Beste ist, die Spezifikationen
des Videosignals zu kennen und Ihre Chrominanz- und Luminanzwerte innerhalb
der angemessenen Grenzen festzulegen.

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