Carbolite nanodac Benutzerhandbuch
Seite 312
nanodac SCHREIBER/REGLER: BEDIENUNGSANLEITUNG
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HA030554GER
Ausgabe 7 Nov 12
B2 .2 REGELARTEN
B2 .2 .1 Ein/Aus Regelung
Bei dieser Regelungsart wird die Heizleistung eingeschaltet, wenn der Prozesswert unter dem Sollwert liegt,
und abgeschaltet, wenn der Prozesswert über dem Sollwert liegt (siehe auch
). Falls Sie Küh-
lung konfiguriert haben, hat diese ein eigenes Relais, das auf ähnliche Weise funktioniert. Beim Direkt Modus
verhält sich das System umgekehrt. Ein/Aus eignet sich zur Regelung von Schaltvorrichtungen wie z. B. Relais.
Aufgrund der thermischen Trägheit der Last findet eine gewisse Oszillation statt, die die Qualität des Produkts
beeinträchtigen kann. Aus diesem Grund ist die Ein/Aus Regelung für kritische Anwendungen nicht zu empfeh-
len. Je nach Art des zu regelnden Prozesses müssen Sie unter Umständen eine gewisse Hysterese konfigurieren,
um einen Dauerbetrieb oder ein ständiges Schalten in der Reglervorrichtung zu vermeiden.
B2 .2 .2 PID Regelung
Diese auch als „Dreipunktregelung“ bekannte Regelart, passt die Ausgangsanforderung kontinuierlich anhand
eines bestimmten Regelsatzes an, um den Prozess so eng wie möglich am Bedarf zu steuern. PID bietet eine
stabilere Regelung als die Ein/Aus Regelung, die Einstellung ist jedoch komplizierter, da die Parameter auf die
Eigenschaften des zu regelnden Prozesses abgestimmt werden müssen.
Die drei wichtigsten Parameter sind: Proportionalband (PB), Integralzeit (Ti) und Differentialzeit (Td); der
Regelausgang ist die Summe dieser drei Terme. Dieser Ausgang ist eine Funktion der Größe und Dauer des
Fehlerwerts und der Änderungsgeschwindigkeit des Prozesswerts.
Sie können den Integral- und/oder Differentialwert deaktivieren, um nur auf der Grundlage des Proportional-
werts, des Proportional- und Integralwerts (PI) oder des Proportional- und Differentialwerts (PD) zu regeln.
PI Regelung wird häufig verwendet, wenn der PV sehr verrauscht ist und/oder schnellen Änderungen unter-
liegt, bei denen eine Differentialaktion zu heftigen Schwankungen der Ausgangsleistung führen würde.
PROPORTIONALBAND
Das Proportionalband (PB) liefert einen Ausgang, der sich proportional zur Größe des Fehlersignals verhält.
Es ist der Bereich, über den Sie die Ausgangsleistung kontinuierlich linear von 0 % bis 100 % einstellen können
(bei einem Regler nur für Heizbetrieb). Unterhalb des Proportionalbandes ist der Ausgang auf volle Leistung
eingeschaltet (100 %), oberhalb des Proportionalbandes ist der Ausgang vollständig ausgeschaltet (0 %), wie in
Abbildung B2.2.2a dargestellt.
Die Breite des Proportionalbandes bestimmt, wie stark auf den Fehler reagiert wird. Haben Sie in zu schmales
PB gewählt (hohe Verstärkung), oszilliert das System. Ist es zu breit (niedrige Verstärkung), ist die Regelung
zu träge. Die ideale Situation liegt vor, wenn das Proportionalband so schmal wie möglich ist, ohne dass es zu
einer Oszillation kommt.
Abbildung B2.2.2a zeigt Ihnen auch den Effekt einer Verschmälerung des Proportionalbandes bis zum Oszilla-
tionspunkt. Ein breites Proportionalband führt zu einer geradlinigen Regelung, jedoch mit einem merklichen
Erstfehler zwischen Sollwert und tatsächlicher Temperatur. Veschmälern Sie das Band, rückt die Temperatur
näher an den Sollwert heran, bis sie schließlich instabil wird.
Sie können das Proportionalband in technischen Einheiten oder als Prozentsatz des Reglerbereichs einstellen.
Abbildung B2.2.2a Proportionalband Aktion (umgekehrte Aktion)