Carbolite nanodac Benutzerhandbuch

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HA030554GER

Ausgabe 7 Nov 12

Seite 321

nanodac SCHREIBER/REGLER: BEDIENUNGSANLEITUNG

B2 .6 .6 Power Feedforward

„Power Feedforward“ wird für die Ansteuerung eines elektrischen Heizelements verwendet. Die Funktion

überwacht die Versorgungsspannung und gleicht Schwankungen aus, bevor diese die Prozesstemperatur be-

einträchtigen. Die Verwendung von Power Feedforward sorgt für eine bessere Steady State Leistung, bei einer

instabilen Versorgungsspannung.
Verwenden Sie diese Funktion hauptsächlich für digitale Ausgänge mit Antriebs-Schaltschützen oder Halblei-

terrelais. Da sie nur in dieser Art von Anwendung einen Wert hat, können Sie sie anhand des Parameters „Pff

En“ abschalten. Deaktivieren Sie sie ebenfalls bei allen nicht-elektrischen Heizprozessen. Setzen Sie eine ana-

loge Thyristorregelung von Eurotherm ein, ist Power Feedforward nicht erforderlich, da Stromschwankungen

über den Thyristortreiber ausgeglichen werden.
Annahme: Bei einem Prozess, der mit 25 % Leistung und Null Fehler läuft, sinkt die Leitungsspannung um 20 %.

Durch die quadratische Abhängigkeit der Leistung von der Spannung würde sich daraus ein Abfall der Heizleis-

tung um 36 % ergeben. Hierdurch käme es zu einem Temperaturabfall. Nach einiger Zeit erkennen Thermoele-

ment und Regler diesen Temperaturabfall und erhöhen die EIN-Zeit der Relais, damit die Temperatur wieder

auf den Sollwert steigt. In der Zwischenzeit läuft der Prozess unterhalb der optimalen Temperatur, und es kann

zu Mängeln im Produkt kommen.
Bei aktivierter „Power Feedforward“ Funktion wird die Leitungsspannung kontinuierlich überwacht, und die

EIN-Zeit erhöht oder verringert, um Schwankungen sofort auszugleichen. Dadurch können Netzschwankungen

keine Temperaturstörungen mehr hervorrufen.
„Power Feedforward“ ist nicht mit „Feedforward“ zu verwechseln (in

Abschnitt B2.6.8

beschrieben).

B2 .6 .7 Kühlarten

Kühlverfahren sind von Anwendung zu Anwendung unterschiedlich. Eine Extruderwalze kann beispielswei-

se über Zwangslüftung (von einem Lüfter) oder mit Wasser oder Öl, das in einem Mantel zirkuliert, gekühlt

werden. Die Kühlwirkung ist je nach Verfahren unterschiedlich „Kühlen Art“ (erscheint nur, wenn Sie im Setup

Menü der Parameter „Kn2 Regelart“ auf „PID“ gestellt haben) wird zur Berücksichtigung der verschiedenen

Arten von Kühlung verwendet, wie nachstehend beschrieben:

LINEAR

Stellen Sie den Kühlalgorithmus auf linear ein, wenn sich der Regelausgang linear mit dem PID Anforderungssi-

gnal verändert.

ÖLKÜHLUNG

„Kühlen Art“ = „Öl“. Bei einer nicht-verdampfenden Ölkühlung wird die Kühlung linear gepulst.

WASSERKÜHLUNG

Liegt der zu kühlende Bereich weit oberhalb der 100 °C Grenze, verdampfen die ersten Wasserstöße sofort

und sorgen für eine stark erhöhte Kühlwirkung aufgrund der latenten Verdampfungswärme. Kühlt der Bereich

ab, nimmt die Verdampfung ab (oder stoppt völlig), und die Kühlung ist weniger wirkungsvoll.
Stellen Sie „Kühlen Art“ auf „Wasser“, ergibt dies stark verkürzte Wasserstöße während der ersten Prozent des

Kühlungsbereichs, in denen das Wasser stoßweise verdampft. Dies gleicht den Übergang aus der anfänglich

starken Verdampfungsabkühlung aus.

LÜFTERKÜHLUNG

„Kühlen Art“ = „Luft“. Die Lüfterkühlung ist weitaus sanfter als die Wasserkühlung und nicht so direkt oder re-

aktionsfreudig (aufgrund des langen Wärmeübertragungswegs durch die Prozessmechanik). Bei der Lüfterküh-

lung ist eine Kühlverstärkungseinstellung von mindestens drei typisch. Die Weiterleitung von Impulsen an den

Lüfter verläuft nicht-linear, wobei die Nicht-Linearität durch eine Kombination aus Zwangsluftbewegung und

Lüftereffizienz als Funktion der Luftgeschwindigkeit bedingt ist (so ist z. B. der Wirkungsgrad eines Lüfters bei

der Erzeugung eines langsamen (laminaren) Luftstroms anders als bei der Erzeugung eines schnellen, turbulen-

ten Luftstroms).

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