Carbolite nanodac Benutzerhandbuch

Seite 317

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HA030554GER

Ausgabe 7 Nov 12

Seite 305

nanodac SCHREIBER/REGLER: BEDIENUNGSANLEITUNG

B2 .3 .7 Gain Scheduling

In manchen Prozessen ist der optimierte PID Satz bei niedrigen Temperaturen anders als bei hohen Tempera-

turen, insbesondere bei Reglersystemen, in denen die Reaktion auf die Kühlleistung sich erheblich von der bei

Heizleistung unterscheidet, oder wenn Änderungen im Prozess eingetreten sind. Gain Scheduling ermöglicht

Ihnen die Speicherung einer Reihe von PID Sätzen und die automatische Umschaltung von einem PID Satz

auf einen anderen. Bei diesem Gerät können Sie maximal drei PID Sätze konfigurieren. Das bedeutet, dass es

zwei Grenzwerte gibt, um festzulegen, wann der nächste PID Satz zur Anwendung kommt. Wird ein Grenzwert

überschritten, wird stoßfrei zum nächsten PID Satz geschaltet. Mittels Hysterese wird ein Oszillieren an den

Grenzwerten unterbunden.

Gain Scheduling ist im Grunde eine Nachschlagetabelle, die mithilfe verschiedener Strategien oder Typen aus-

gewählt werden kann. Bei der Selbstoptimierung wird jeweils der aktive PID Satz angewandt.
Die folgenden Gain Scheduling Typen können Sie über den

PID Menü

Parameter „SchedArt“ wählen:

Satz

Der von Ihnen ausgewählte Satz. Alternativ können Sie die Auswahl des PID Satzes über

eine Software Verknüpfung regeln.

Sollwert

Das Umschalten zwischen den Sätzen hängt vom Sollwert ab.

PV

Das Umschalten zwischen den Sätzen hängt vom Prozesswert ab.

Fehler

Das Umschalten zwischen den Sätzen hängt vom Fehlerwert ab.

Ausgang

Das Umschalten zwischen den Sätzen hängt vom Ausgangsanforderungswert ab.

Extern

Ein externer Parameter kann mit dem Scheduler verknüpft werden. Der PID Satz wird

dann gemäß dem Wert dieses Eingangs gewählt.

Abbildung B2.3.7 Gain Scheduling

B2 .4 OPTIMIERUNG

B2 .4 .1 Einleitung

Die Gewichtung der PID Werte variiert von Prozess zu Prozess. Bei einem Kunststoffextruder sind die Reak-

tionen bei Regelkreisen für Gusswalzen, Antrieb, Niveau- oder Druckregelung unterschiedlich. Möchten Sie

die optimale Leistung aus dem Extruder herausholen, müssen alle Regelkreis PID Parameter auf die optimalen

Werte gesetzt werden.
Die Optimierung beinhaltet die Einstellung der folgenden

PID Menü

Parameter:

Proportionalband (PB), Integralzeit (Ti), Differentialzeit (Td), Cutback Hoch (CBH), Cutback Tief (CBL) sowie

relative Kühlverstärkung (R2G - nur bei Heiz-/Kühlsystemen).
Beim Schreiber/Regler sind diese Werte im Lieferzustand vom System vorgegeben. In vielen Fällen sorgen diese

Systemvorgaben für eine ausreichende, stabile, geradlinige Regelung, doch die Reaktion des Regelkreises ist

unter Umständen nicht ideal. Da Prozesseigenschaften variieren, ist es häufig erforderlich, die Regelparameter

anzupassen, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Um die optimalen Werte für einen bestimmten Regel-

kreis oder Prozess zu bestimmen, müssen Sie eine Regelkreisoptimierung durchführen. Nehmen Sie zu einem

späteren Zeitpunkt maßgebliche Änderungen am Prozess vor, die die Reaktion beeinflussen, kann eine neue

Optimierung erforderlich werden.
Sie können den Regelkreis automatisch oder manuell optimieren. Bei beiden Vorgehensweisen muss der Regel-

kreis oszillieren, und beide werden in den folgenden Abschnitten beschrieben.

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