Carbolite nanodac Benutzerhandbuch
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nanodac SCHREIBER/REGLER: BEDIENUNGSANLEITUNG
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HA030554GER
Ausgabe 7 Nov 12
B2 .4 .2 Regelkreisantwort
Unter Nichtbeachtung der Regelkreisoszillation gibt es drei Kategorien der Regelkreisfunktion, nämlich „Unter-
kritisch gedämpft“, „Kritisch gedämpft“ und „Überkritisch gedämpft“:
UNTERKRITISCH GEDÄMPFT
In dieser Situation verhindern die Parameter eine Oszillation des Regelkreises, führen aber zunächst zu einem
Überschwingen des Prozesswerts (PV), gefolgt vom Absinken des Prozesswerts auf den momentanen Sollwert.
Diese Art der Regelkreisreaktion auf den Sollwert nimmt nur kurze Zeit in Anspruch; allerdings kann ein Über-
schwingen des Prozesswerts in bestimmten Fällen Probleme bereiten, und der Regelkreis kann für plötzliche
Prozesswertänderungen anfällig sein, die zu weiteren Oszillationen führen, bevor es zu einer erneuten Beruhi-
gung kommt.
KRITISCH GEDÄMPFT
Dies stellt eine ideale Situation dar, bei der auf in kleinen Schritten erfolgende Änderungen kein spürbares
Überschwingen auftritt und die Regelkreisreaktion kontrolliert und ohne Oszillation abläuft.
ÜBERKRITISCH GEDÄMPFT
In dieser Situation reagiert der Regelkreis kontrolliert, aber träge. Dies führt zu einer suboptimalen und unnö-
tig langsamen Regelkreisfunktion.
B2 .4 .3 Erste Einstellungen
Zusätzlich zu den oben aufgeführten Optimierungsparametern gibt es eine Reihe weiterer Parameter, die sich
auf die Regelkreisreaktion auswirken können. Diese Parameter müssen Sie korrekt konfigurieren, bevor die
Optimierung gestartet wird. Zu diesen Parametern zählen unter anderem:
SOLLWERT
Vor der Optimierung sollten Sie die Regelkreisbedingungen so genau wie möglich auf die tatsächlichen Bedin-
gungen bei Normalbetrieb einstellen. So sollte beispielsweise bei einer Ofenanwendung eine repräsentative
Last veranschlagt werden, ein Extruder sollte laufen, etc.
AUSGANG HOCH, AUSGANG TIEF
Diese Heiz- und Kühlgrenzwerte im Ausgangsmenü definieren die maximale und minimale Gesamtleistung, die
vom Regelkreis an den Prozess geliefert werden darf. Bei einem reinen Heizregler sind die vom System vorge-
gebenen Werte 0 und 100 %. Bei einem Heiz-/Kühlregler sind die vom System vorgegebenen Werte -100 und
100 %. Auch wenn die meisten Prozesse darauf ausgelegt sind, zwischen diesen Grenzwerten zu laufen, kann es
Fälle geben, in denen es wünschenswert ist, die an den Prozess gelieferte Leistung zu begrenzen.
EXT . AUSGANG TIEF, EXT . AUSGANG HOCH
Falls Sie diese externen Ausgangsgrenzwert Parameter (
Ausgangsmenü
) verwenden, sind sie nur dann wirksam,
wenn sie innerhalb der oben genannten Heiz-/Kühlgrenzwerte liegen.
KN2 TODBAND
Heiz-/Kühl Todband. Haben Sie einen zweiten (Kühl-)Kanal konfiguriert, ist auch ein Parameter „Kn2 Todband“
im Ausgangsmenü verfügbar, über den der Abstand zwischen den Heiz- und Kühl-Proportionalbändern einge-
stellt wird. Der vom System vorgegebene Wert ist 0 %; das bedeutet, dass die Heizung nicht länger läuft, sobald
die Kühlung aktiv wird. Das Todband kann eingestellt werden, um zu gewährleisten, dass die Heiz- und Kühlka-
näle keinesfalls zusammen in Betrieb sind, insbesondere wenn zyklische Ausgangsphasen installiert sind.
MINIMUM EIN-ZEIT
Falls einer oder beide der Ausgangskanäle mit einem Relais oder Logikausgang versehen ist/sind, erscheint
der Parameter „Mindest-Einschaltzeit“ im Ausgangsmenü. Dies ist die Zykluszeit für einen zeitproportionalen
Ausgang. Stellen Sie diese korrekt ein, bevor der Optimierungsprozess gestartet wird.
FILTER
Der „Filter“ Parameter ist im Kanal Hauptmenü
Abschnitt 4.4
zu finden. Dieser dient dazu, Störungen von sich
langsam verändernden Signalen auszuschalten, sodass der zugrunde liegende Trend besser zu erkennen ist.